Bildungspartnerschaften: Schüler lernen Handwerksberufe kennen

Mehr als 600 Kooperationen zwischen Betrieben und Schulen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm geschlossen – Partnerschaften machen Berufsorientierung erlebbar und gewähren Jugendlichen Einblicke in die Arbeitswelt

Insgesamt 625 Handwerksbetriebe und allgemeinbildende Schulen im Ulmer Kammergebiet zwischen Ostalb und Bodensee haben bislang über sogenannte Bildungspartnerschaften zusammengefunden. Ziel der Kooperationen ist es, Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Auf diese Weise können sie in verschiedene Handwerksberufe hineinschnuppern und in der Berufsorientierungsphase alles Wissenswerte rund um das jeweilige Gewerk erfahren. Im vergangenen Jahr sind 15 neue Kooperationen mit Schulen zustande gekommen – darunter Gymnasien, Realschulen und Gemeinschaftsschulen. Im bisherigen Jahresverlauf sind bereits weitere zehn Bildungspartnerschaften entstanden. Von den Partnerschaften profitieren dabei sowohl die Schüler als auch die Handwerksbetriebe. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Jugendliche können über Praktika oder Projektarbeiten im Rahmen der Bildungspartnerschaft kennenlernen, was alles zum Traumberuf im Handwerk gehört und welche Karrierewege sich ergeben können. Umgekehrt können Handwerksbetriebe potenzielle Azubis kennenlernen und sie für eine Ausbildung begeistern.“ Mehlich betont aber auch: „Der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Heute bewerben sich Betriebe oftmals bei den jungen Menschen und nicht mehr andersherum. Es gibt viele Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen: Eine Bildungspartnerschaft ist ein vielversprechender Weg.“

Das Handwerk bietet zu jedem Talent und jeder Fähigkeit den passenden Ausbildungsberuf und verschiedene Karrieremöglichkeiten. Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche können sich fragen: Welches Material liegt mir? Holz? Elektronikkomponenten? Mehl? Oder doch lieber Metall? „Für junge Menschen ist es heutzutage nicht einfach herauszufinden, was sie nach dem Schulabschluss machen möchten. Allein im Handwerk gibt es über 130 zukunftsfähige und spannende Ausbildungsberufe zu entdecken. Um herauszufinden, was in Frage kommt, gibt es nur eine Möglichkeit: So viele Berufe wie möglich ausprobieren und die eigenen Stärken und Talente kennenlernen“, so Mehlich.

Anzahl der geschlossenen Bildungspartnerschaften im Kammergebiet nach Landkreisen:

Bodenseekreis: 29
Landkreis Ravensburg: 156
Landkreis Biberach: 99
Alb-Donau-Kreis: 97
Stadtgebiet Ulm: 26
Ostalbkreis: 167
Landkreis Heidenheim: 51