Insolvenzwelle im regionalen Handwerk ausgeblieben

Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee zeigen sich auch in herausfordernden Zeiten stabil – Insolvenzquote nahezu unverändert – Betriebszahlen steigen

Ein Elektroniker hält mehrere Glasfaserkabel in der Hand.
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Die Handwerksbetriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm zeigen sich weiterhin stabil auf dem regionalen Markt – und das trotzt aller krisenbedingten Belastungen der vergangenen Monate. So gab es im Gebiet der Handwerkskammer Ulm mit ihren mehr als 20.000 Mitgliedsbetrieben im Jahr 2022 insgesamt 64 Insolvenzeröffnungen von Betrieben. Die Insolvenzquote für das vergangene Jahr liegt nahezu unverändert bei 0,29 Prozent (2021: 0,22 Prozent) aller im Jahresverlauf aktiven Betriebe – also inklusive aller Handwerksbetriebe, die unterjährig in die Handwerksrolle eingetragen oder gelöscht wurden; und das trotz des weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes mit hoher Inflation, gestiegenen Energiepreisen und hohem Zinsniveau. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Wir sehen im Handwerk keine Insolvenzwelle. Es sieht vielmehr nach einer Normalisierung des Insolvenzgeschehens aus. Die Unterstützungsmaßnahmen der Politik haben Wirkung gezeigt. Das Handwerk steht stabil trotz aller Unkenrufe. Mehr als die wirtschaftlichen Herausforderungen verdirbt den Betriebsinhabern die überbordende Bürokratie die Freude am Unternehmen.“

Die leichte Zunahme im regionalen Handwerk war auch eine Folge der wieder schärferen Anzeigepflichten für Insolvenzen, die bis Mitte 2021 pandemiebedingt ausgesetzt waren. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag die Quote bei 0,32 Prozent, 2012 bei 0,46 Prozent. Die Stabilität und überwiegend gute Stimmung im regionalen Handwerk wird aktuell auch durch die jüngsten Ergebnisse der regelmäßigen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer bestätigt, die gewerkeübergreifend ein insgesamt robustes Bild zeigte: Die Auftragslage in den Betrieben der Region ist weitestgehend gut und qualifizierte Fachkräfte werden gesucht.

Zudem hat sich der positive Trend der letzten Jahre bei den Betriebszahlen der Handwerkskammer Ulm auch 2022 fortgesetzt und erneut zu mehr Betriebsgründungen als Schließungen im Ulmer Kammergebiet geführt. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee ist auf insgesamt 20.123 gestiegen. Mehlich: „Die Chancen im Handwerk wachsen, also wachsen die Betriebszahlen.“ Von den Handwerksbetrieben befinden sich 4.259 im Ostalbkreis (plus 64 Betriebe im Vergleich zum Vorjahr), 1.576 im Landkreis Heidenheim (-9), 2.911 im Alb-Donau Kreis (+51), 1.426 im Stadtkreis Ulm (+65), 2.763 im Kreis Biberach (+49), 4.389 im Landkreis Ravensburg (+32) und 2.799 Betriebe im Bodenseekreis (+4). „Es ist wichtig für uns und unseren Lebensstandard, mit ausreichend vielen Handwerksbetrieben im näheren Umfeld ausgestattet zu sein. Es sind diese Betriebe, die unsere Bürgerinnen und Bürger in der Region tagtäglich mit Handwerkerleistungen versorgen. Unsere Handwerkerinnen und Handwerker sind stabile Arbeitgeber und Ausbilder vor Ort und halten Städte und Gemeinden attraktiv und lebenswert“, so Mehlich.



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