Mehr als 2.100 Handwerkerinnen und Handwerker im Ulmer Kammergebiet ehrenamtlich im Einsatz – Ehrenamt ist tragende Säule der handwerklichen Bildung
Am 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamts. Das Ehrenamt ist eine tragende Säule der Gesellschaft: Von der Feuerwehr über den Sport bis zu den Berufs-Abschlussprüfungen geht ohne Ehrenamtliche in unseren Kommunen vor Ort nichts mehr. Auch im Handwerk spielen Ehrenamtliche eine wichtige Rolle: Sie übernehmen Aufgaben in Gesellen- und Meisterprüfungsausschüssen, sind als Sachverständige im Einsatz oder in einer Innung oder Kreishandwerkerschaft tätig. Oftmals sind das die gleichen Personen. Im gesamten Gebiet der Handwerkskammer Ulm zwischen Ostalb und Bodensee sind derzeit gut 2.100 Handwerkerinnen und Handwerker ehrenamtlich im Einsatz. Rund 500 davon nehmen Meisterprüfungen aus 21 verschiedenen Gewerken ab. Zudem unterstützen eine Vielzahl an Ehrenamtlichen den Bereich der Fortbildungsprüfungen. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Unser regionales Handwerk und seine Selbstverwaltung leben von all den Ehrenamtlichen, die neben ihrer normalen beruflichen Tätigkeit die Zeit finden, um die Initiative zu ergreifen und sich zu engagieren. Sie sichern und ermöglichen mit ihrer wertvollen Arbeit den hohen Standard, den unsere Kunden bei Handwerksleistungen erwarten können.“
Viele Handwerksbetriebe und ihre Beschäftigten sind in ihrer Region tief verwurzelt, sie engagieren sich ehrenamtlich beim Vereinssport, in Feuerwehr und THW, bei sozialen Diensten oder in der Gemeinde. Gleichzeitig sind Ehrenämter für das Handwerk selbst zentral, denn das Handwerk ist eine Selbstverwaltung: Kreishandwerkerschaften und Innungen organisieren gemeinsam mit der Handwerkskammer Ulm die Prüfungen und ermöglichen es, dass die Prüflinge gleiche Bedingungen und Voraussetzungen bekommen – und sichern gleichzeitig die hohe Qualität in Aus- und Weiterbildung. Mehr als 1.400 ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sind im Kammerbezirk im Einsatz, damit die Auszubildenden ihre Abschlussprüfungen ablegen können. Im Jahr 2023 waren dies mehr als 2.700 Gesellinnen und Gesellen. „Ganz nebenbei spart dieses ehrenamtliche Engagement dem Staat mehrere Millionen Euro, die er sonst für Beamte bezahlen müsste, damit diese das alles organisieren. Prüfungen und Ausbildung der jungen Menschen wären ohne Ehrenamtliche deutlich theoretischer und praxisferner“, so Mehlich.
Umso wichtiger ist es, dass dieses Engagement mehr Wertschätzung erfährt und gefördert wird, damit es auch in Zukunft genügend Interessierte gibt, die bereit sind, ihre freie Zeit für ein Ehrenamt zu nutzen – zumal die Anforderungen an die ehrenamtlich Tätigen immer vielfältiger und herausfordernder werden. „Wir müssen auf allen Ebenen an einer besseren Anerkennung und langfristigen Wertschätzung des Ehrenamts arbeiten – und einfach auch mal ein großes Dankeschön an all die Ehrenamtlichen im Handwerk aussprechen“, sagt Mehlich.