Ansehen des regionalen Handwerks steigt weiter

Rund neun von zehn Deutschen heben Bedeutung des Handwerks hervor – Krisensichere Arbeitsplätze als großes Plus

Ein Tischler schraubt einen Holzstuhl zusammen.

Das Handwerk besitzt eine hohe gesellschaftliche Relevanz – das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage für das Gesamtjahr 2024, die vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) im Auftrag der Handwerkskammern durchgeführt wurde und sich auch auf das Gebiet der Handwerkskammer Ulm bezieht. Von den Befragten halten demnach 86 Prozent das Handwerk für wichtig oder sehr wichtig. Besondere Relevanz wird dem Handwerk bei gesellschaftlichen Zukunftsaufgaben zugeschrieben: Dazu gehören die Versorgung mit Wohnraum (von 85 Prozent genannt), der Beitrag zum Wirtschaftswachstum (78 Prozent) oder die Mitarbeit an der Energieversorgung (71 Prozent). Insgesamt steigt auch das soziale Ansehen der Branche weiter an. Knapp die Hälfte der Befragten bezeichnen dieses als hoch. So würden Handwerker immer gebraucht und seien damit unverzichtbar. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Die Umfrageergebnisse sind erfreulich und zeigen, dass das Handwerk auch in der breiten Masse immer weiter an Zuspruch gewinnt. Tagtäglich halten unsere Handwerkerinnen und Handwerker zwischen Ostalb und Bodensee diese Region am Laufen und leisten damit einen großen Mehrwert für unsere Gesellschaft.“

Handwerk wird von der Bevölkerung wahrgenommen
65 Prozent der Befragten geben darüber hinaus an, in letzter Zeit vom Handwerk gelesen oder gehört zu haben. Besonders präsent in der Berichterstattung sind die Themen Fachkräftemangel, der von knapp der Hälfte der Befragten genannt wurde, und die fehlende Nachbesetzung offener Ausbildungsstellen (25 Prozent). Mehlich weiter: „Auch in der Bevölkerung wird das Problem des fehlenden Nachwuchses wahrgenommen. Es gilt, hier aktiv gegenzusteuern. Dazu braucht es auch die Politik – sonst verteuern und verknappen sich wichtige Handwerksleistungen in unserer Region zulasten des Kunden. Handwerkliche Produkte und Leistungen müssen aber bezahlbar bleiben.“

Als Arbeitgeber für Mehrheit attraktiv
Für die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) ist das Handwerk laut der Erhebung als Karriereweg attraktiv. Besonders geschätzt wird bei den Befragten die Krisensicherheit des Arbeitsplatzes. Als schwierige Punkte werden teils die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung im Handwerk genannt. „Hier sehen wir immer noch alte Vorurteile. Mittlerweile ist klar: Mit einem Meisterbrief verdienen Handwerkerinnen und Handwerker oft mehr als Durchschnittsakademiker – und das ohne um den Arbeitsplatz fürchten zu müssen“, so Mehlich.

Die mehr als 20.000 Handwerksbetriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort und stellen die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen sicher. Statistisch gesehen gibt es im Ostalbkreis und im Bodenseekreis derzeit jeweils 13 Handwerksbetriebe pro 1.000 Einwohner, im Kreis Biberach und im Alb-Donau-Kreis 14, im Landkreis Heidenheim sind es zwölf, im Stadtkreis Ulm elf und im Landkreis Ravensburg kommen durchschnittlich 15 Betriebe auf 1.000 Einwohner.



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