Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee zeigen sich stabil – Insolvenzquote 2024 gesunken – Handwerkskammer Ulm macht sich für bessere Standortbedingungen stark

Entgegen dem aktuellen Trend in anderen Branchen wie etwa der Industrie, zeigt sich das Handwerk weiterhin stabil auf dem regionalen Markt. So ging die Zahl an Firmeninsolvenzen zwischen Ostalb und Bodensee trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds im vergangenen Jahr zurück: Im Gebiet der Handwerkskammer Ulm mit ihren mehr als 20.000 Mitgliedsbetrieben wurden im Jahr 2024 insgesamt 92 Insolvenzeröffnungen von Betrieben vermeldet (2023: 99 Insolvenzeröffnungen): davon 11 im Landkreis Biberach, 8 im Bodenseekreis, 13 im Kreis Heidenheim, 25 im Ostalbkreis, 9 im Landkreis Ravensburg, 13 im Alb-Donau-Kreis und 13 in der Stadt Ulm. Dazu sagt Katja Maier, Präsidentin der Handwerkskammer Ulm: „Das Handwerk steht im Vergleich zu anderen Branchen wie beispielsweise den Autobauern und ihren Zulieferbetrieben in weiten Teilen noch stabil da. Dennoch müssen wir wachsam bleiben, denn die schwierige konjunkturelle Lage belastet zunehmend auch viele unserer Betriebe.“
Die Insolvenzquote für das vergangene Jahr liegt bei 0,41 Prozent (2023: 0,45 Prozent) aller im Jahresverlauf aktiven Betriebe – also inklusive aller Handwerksbetriebe, die unterjährig in die Handwerksrolle eingetragen oder gelöscht wurden – und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag die Quote im regionalen Handwerk zwischen Ostalb und Bodensee bei 0,31 Prozent, 2014 bei 0,51 Prozent.

Auch wenn die Insolvenzzahlen noch keinen Grund zur Besorgnis geben, gilt es jetzt, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und neue Impulse zu setzen. Deshalb fordert die Handwerkskammer Ulm die Politik dazu auf, Maßnahmen umzusetzen, die die Rahmenbedingungen für das Handwerk und den Mittelstand verbessern. Maier weiter: „Was wir jetzt brauchen, ist eine starke Wirtschaft. Es ist an der Zeit, die Standortbedingungen für unsere Betriebe in der Region zu verbessern. Mit bezahlbarerer Energie, weniger Bürokratie und einer sinnvollen Steuer- und Abgabenlast. Denn nur wenn es den Betrieben gut geht, dann geht es den Kommunen und dem Staat mit den entsprechenden Steuereinnahmen gut. Dann geht es auch den Beschäftigten gut mit sicheren Ausbildungs- und Arbeitsplätzen – und davon profitieren letztlich auch die Verbraucher mit bezahlbaren Preisen für handwerkliche Dienstleistungen und Produkte.“