Rund 2.800 Jugendliche beginnen Ausbildung im regionalen Handwerk

Plus von zwei Prozent bei den Ausbildungszahlen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm – Abiquote steigt – mehr als 500 offene Ausbildungsplätze zwischen Ostalb und Bodensee

Ein Elektroniker bei der Arbeit an einem Stromkasten.

Im vergangenen Jahr haben sich im Gebiet der Handwerkskammer Ulm 2.786 Jugendliche für eine Ausbildung in einem von über 130 Handwerksberufen entschieden. Die Ausbildungszahlen sind damit im Vergleich zum Jahresende 2023 um rund zwei Prozent gestiegen: 2024 haben 53 Azubis mehr eine handwerkliche Ausbildung gestartet. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden, die sich für eine Karriere im Handwerk entscheiden, ist konstant geblieben – der Frauenanteil unter den Azubis lag im abgelaufenen Jahr erneut bei rund 21 Prozent. Die Quote der Abiturienten steigt leicht von 17 auf 17,5 Prozent aller Azubis im Handwerk. „Wir freuen uns über den positiven Trend. Viele junge Menschen sehen die Chancen, die das Handwerk in unserer Region bietet. In unseren Ausbildungsbetrieben eröffnen sich den Jugendlichen gute Entwicklungsperspektiven und Karrierechancen. Eine handwerkliche Ausbildung ist eine wertvolle Grundlage für ihr späteres Berufsleben“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Das Plus bei den Azubizahlen ist angesichts der Tatsache, dass der Handwerkskammer Ulm im Gesamtjahr 2024 überhaupt keine Geflüchteten mehr gemeldet wurden, die eine handwerkliche Lehre begonnen haben, noch höher zu bewerten. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 haben noch 19 Geflüchtete eine Lehre gestartet, 2022 waren es noch 50, im Jahr davor 121 Geflüchtete. Das macht sich auch in den Betrieben bemerkbar, die auf jeden Auszubildenden angewiesen sind. „Wir brauchen die Zugewanderten und die ausländischen Jugendlichen – heute als Auszubildende und morgen als Fachkräfte, die die Versorgung unserer Verbraucherinnen und Verbraucher sichern“, so Mehlich. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Ulmer Kammergebiet ist groß. Denn qualifizierte Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker sind gefragt – und zwar gewerkübergreifend.

Hohes Interesse an klimarelevanten Berufen
In diesem Ausbildungsjahr haben sich wieder mehr Jugendliche für die Gesundheitshandwerke (plus vier Prozent zu Ende 2023) und den Bereich Nahrung (plus zwei Prozent) interessiert. Besonders positiv haben sich auch die kaufmännischen Berufe entwickelt (plus 17 Prozent), hier ist die Zahl an Auszubildenden von 180 auf 210 geklettert. Zudem ist das Interesse an klimarelevanten Handwerksberufen bei vielen Jugendlichen ungebrochen – dazu gehören etwa Kfz-Mechatroniker, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik. Mehlich weiter: „Wir alle sind gefordert, noch mehr junge Menschen von unseren Handwerken zu überzeugen und sie für unsere Berufe zu begeistern. Denn nur wenn die Jugendlichen einen Handwerksberuf ausprobieren, können sie entscheiden, ob eine Ausbildung das Richtige für sie ist. Auch jetzt ist es noch nicht zu spät, eine passende Lehrstelle in der Region zu finden.“

Derzeit sind zwischen Ostalb und Bodensee insgesamt noch 520 Lehrstellen unbesetzt. Eine Ausbildung kann in vielen Handwerksberufen auch im Winter noch starten. Jugendliche, die unentschlossen sind, in welchen Berufen sie ihre Fähigkeiten und Talente einsetzen können, können sich an die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm wenden. Freie Lehrstellen und Praktikumsplätze in nahezu jedem Gewerk gibt es außerdem unter www.hwk-ulm.de/ausbildungsboerse/.

Ausbildungszahlen zum 31. Dezember 2024 nach Landkreis:

Landkreis Heidenheim:

Alb-Donau-Kreis:

Stadtkreis Ulm:

Landkreis Biberach:

Landkreis Ravensburg:

Bodenseekreis:



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