35 neue Gesellinnen und Gesellen in Förderprogramm aufgenommen – rund 190.000 Euro jährlich für Stipendiaten der beruflichen Bildung im Gebiet der Handwerkskammer Ulm

103 junge Handwerkerinnen und Handwerker im Gebiet der Handwerkskammer Ulm werden derzeit durch die Begabtenförderung des Bundes finanziell unterstützt. Allein 35 davon wurden zu Beginn dieses Jahres im Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen. Zwischen Ostalb und Bodensee werden jährlich rund 190.000 Euro an Talente für ihren beruflichen Werdegang nach der Lehre im Handwerk ausbezahlt. Momentan profitieren 23 junge Handwerkerinnen und 80 junge Handwerker von der Förderung. Besonders häufig vertreten sind im Ulmer Kammergebiet Gesellen im Bereich Elektro- und Metall (33), den Bau- und Ausbauhandwerken (26) sowie im Holzgewerbe (13) und im Lebensmittelhandwerk Nahrungsmittel (10). Dazu sagt Katja Maier, Präsidentin der Handwerkskammer Ulm: „Im Handwerk brauchen wir auch die Besten und Begabtesten. Nur so können wir auch weiterhin unsere Kunden bestmöglich versorgen und unsere Betriebe weiterentwickeln. Die Begabtenförderung ist ein wichtiges Puzzleteil zur Förderung unserer Handwerks-Talente.“
Damit sich mehr junge Menschen für eine Karriere im Handwerk entscheiden, sind die richtigen Rahmenbedingungen wichtig. Dazu gehört etwa die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung, die im Alltag noch nicht vollständig angekommen ist. Ein Beispiel ist das Meisterstudium: Handwerker investieren durchschnittlich rund 10.000 Euro in ihre Ausbildung, während für junge Menschen an Hochschulen oder Universitäten hierfür in der Regel keine zusätzlichen Kosten entstehen. In Bayern liegt der Meisterbonus seit über einem Jahr bei 3.000 Euro. Der Bonus in Kombination mit dem Aufstiegs-BaföG soll dafür sorgen, dass in Summe die gesamten Kosten der Meisterausbildung gedeckt sind. „Die Gerechtigkeit zwischen Hochschul- und Meisterstudium ist nach wie vor nicht gegeben. Immer noch zahlen junge Handwerkerinnen und Handwerker für ihre berufliche Weiterbildung drauf – eine Erklärung dafür gibt es aber nicht“, so Maier.
Die Handwerkskammer Ulm vermittelt diese Stipendien und hilft den Bewerberinnen und Bewerbern bei den Antragsverfahren.
Die jungen Gesellinnen und Gesellen, die 2025 für das Förderprogramm ausgewählt wurden und die Begabtenförderung erhalten, können innerhalb der nächsten drei Jahre berufliche und persönliche Weiterbildungen besuchen und erhalten einen Großteil der Lehrgangskosten erstatten. Zudem profitieren sie von Zuschüssen für Nebenkosten wie etwa Fahrtkosten oder Material. Gesellen können sich jedes Jahr um die Begabtenförderung bewerben, wenn sie noch jünger als 25 sind, einen anerkannten Ausbildungsberuf gelernt haben und in der Abschlussprüfung eine Mindestpunktzahl erzielt oder einen der ersten drei Plätze in einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb belegt haben.
Weitere Informationen und Voraussetzungen rund um die Begabtenförderung unter www.hwk-ulm.de/begabtenfoerderung
Stipendiaten mit Wohnort im Kammergebiet:
Alb-Donau-Kreis: 17
Ostalbkreis: 16
Landkreis Heidenheim: 4
Landkreis Biberach: 16
Landkreis Ravensburg: 17
Bodenseekreis: 9
Stadtkreis Ulm: 3
Außerhalb des Kammergebiets: 21