„Der demografische Wandel“, „die alternde Gesellschaft“, „Babyboomer verlassen den Arbeitsmarkt“, „der Fachkräftemangel“. Bei all diesen Aussagen, zieht sich beim einen oder der anderen innerlich etwas zusammen. Viele können es nicht mehr hören. Meist kreisen die Gedanken bei diesen Aussagen vor allem darum, dass kaum junge Fachkräfte nachkommen und der Markt leer gefegt scheint. Doch was, wenn wir diese Aussagen einmal als Chance sehen und nicht nur als Herausforderungen, die kaum zu bewältigen scheinen.
Der Megatrend „Silver Society“ beschäftigt sich vor allem damit, welche Rolle ältere Menschen in unserer Gesellschaft in Zukunft spielen. Laut des Zukunftsinstituts (zukunftsinstitut.de) wird sich das Konstrukt „Alter“ völlig verändern. Alter wird entgrenzt und Menschen definieren sich in Zukunft über ihren Lebensstil, Werte und Einstellungen. Aufgrund des medizinischen Fortschritts bleiben ältere Menschen länger fit und haben ein größeres Bewusstsein für Achtsamkeit und Gesundheit. Das gesellschaftliche Bild des Alter(n)s verändert sich.
Doch welche Chancen bieten sich dadurch fürs Handwerk und wie können Sie diese nutzen?
Das Renteneintrittsalter steigt, ältere Menschen bleiben länger fit. Deshalb ist es gerade im Handwerk wichtig, dieses Potenzial zu nutzen. Durch Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements können Sie etwas dazu beitragen und die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden nachhaltig fördern. Hierzu zählen unter anderem Sportangebote, Werkzeuge und Arbeitsunterstützungen, die körperliche Entlastung schaffen, aber auch Maßnahmen zur psychischen Gesundheit.
Denken Sie langfristig und sorgen Sie dafür, dass ein Wissensverlust in Ihrem Unternehmen vermieden wird. Dabei sollten Sie darauf achten, dass ältere Mitarbeitende, die absehbar das Unternehmen verlassen, ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben und die Nachfolge entsprechend umfangreich eingelernt werden kann. Hier sind vor allem altersgemischte Teams von Vorteil, sie bieten die optimale Voraussetzung für die Wissensweitergabe innerhalb eines Betriebes. Schaffen Sie zudem einen Wissensspeicher, in dem alle wichtigen Prozesse festgehalten werden.
Sehen Sie ältere Beschäftigte nach dem Renteneintritt nicht als verloren an. Gehen Sie bereits vor Beginn der Rente auf die Mitarbeitenden zu und führen Sie ein Gespräch über eine mögliche Weiterbeschäftigung. Diese kann ganz unterschiedlich aussehen, auf Minijob-Basis oder auch in Voll- oder Teilzeit. Dabei können diese noch voll produktiv mitarbeiten oder eine Expertenrolle übernehmen. Wichtig ist es, dass Sie dabei auch ein gewisses Maß an Flexibilität bieten. Ältere Arbeitnehmende suchen oft nach Arbeitsmöglichkeiten, die es ihnen ermöglichen, Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren.
Um vom Potenzial einer alternden Belegschaft zu profitieren, ist es wichtig, eine altersfreundliche Unternehmenskultur zu schaffen. Unternehmen sollten nicht nur das chronologische, sondern auch das subjektive Alter der Mitarbeitenden berücksichtigen. Statt ausschließlich auf jüngere Arbeitnehmende zu setzen, ist es zudem ratsam, bestehenden Mitarbeitenden während ihrer Erwerbslaufbahn berufliche Weiterbildungen anzubieten. Die Förderung des lebenslangen Lernens trägt in einem sich ständig wandelnden Betriebsumfeld folglich dazu bei, dass ältere Arbeitnehmende auch neue Aufgabenformen bewerkstelligen können. Nehmen Sie ältere Mitarbeitende genauso ernst wie jüngere und zeigen Sie Interesse für deren Motivation und Zufriedenheit, um sie durch Wertschätzung ans Unternehmen zu binden.
In Zukunft werden wir zunehmend auf ältere Mitarbeitende angewiesen sein, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Diejenigen Unternehmen, welche es schaffen, ihre bestehenden Mitarbeitenden zu halten, in die sie bereits investiert haben, oder ältere motivierte Arbeitnehmende zu akquirieren, werden sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Somit lohnt sich eine proaktive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen der „Silver Society“.
Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Sie das Potenzial von älteren Mitarbeitenden nutzen können?
Dann nehmen Sie an unserem kostenlosen Webseminar teil:
„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an …“ – Welche Chancen bietet der demografische Wandel dem Handwerk?
Wann: 30. September 2024 von 16 – 17 Uhr
Hier geht es zur Anmeldung: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an…“ Welche Chancen bietet der demografische Wandel fürs Handwerk? (edudip.com)