Von Indien zum Bodensee: Metzgerlehrling startet im Handwerk durch

Handwerkskammer Ulm vermittelt ausländische Azubis – Zu Besuch bei der Metzgerei Gössl in Tettnang

Ende Oktober ist Kunal Pan als einer von elf Auszubildenden im Zuge der Beschäftigungsbrücke Indien nach Deutschland angekommen. Heute steht er hinter der Theke der Metzgerei Gössl in Tettnang, bereitet Cordon Bleu vor oder stellt Fleischküchle her. Familie Gössl bereut die Entscheidung nicht, den jungen Mann eingestellt zu haben. Wie ernst Kunal seine Aufgaben nimmt und wie motiviert er ist, begeistert alle. Beim Gang durch die Metzgerei ist zu spüren, wie wertvoll der Auszubildende bereits nach wenigen Monaten für den Betrieb geworden ist. Die Kundschaft und die Kolleginnen der Metzgerei erleben einen zugewandten und freundlichen Auszubildenden. „Ich habe wirklich das Gefühl, dass er sich wohlfühlt und sich auch im Team gut zurechtfindet“, so Juniorchefin und Metzgermeisterin Katrin Gössl.

Zum Projekt der Handwerkskammer Ulm kam sie zunächst aus Personalmangel. Vor allem im Verkauf sei es laut Gössl schwer gute Leute zu finden. Dazu kam eine weitere positive Stimme eines anderen Betriebes zu solch einem Projekt und die Entscheidung war gefällt. Für Katrin Gössl und ihre Eltern ist der verstärkte Einsatz zur Anwerbung aus dem Ausland ein Schritt in die richtige Richtung. Denn in der eigenen Region ist die Suche sehr aufwändig und führt häufig nicht zum Erfolg. Damit die Ausbildung ein Erfolg wird, nimmt die gesamte Familie ihre Verantwortung gegenüber Kunal sehr ernst. Die Begleitung zur Bank zur Einrichtung eines Girokontos war für die Gössls genauso selbstverständlich wie Erläuterungen zum öffentlichen Verkehr. Auch ein gemeinsamer Ausflug nach Lindau sorgte dafür, dass Kunal sich besser in den neuen Kulturkreis einfinden konnte. Ein Vorteil des breit aufgelegten Projektes Beschäftigungsbrücke ist, dass die angehenden indischen Auszubildenden in Gruppen nach Deutschland kommen. So haben die jungen Menschen direkt Anschluss mit Gleichgesinnten. So war es auch bei den Gössls. So habe sich der Neuankömmling direkt ein paar Tage nach Ankunft bereits mit anderen Auszubildenden getroffen.

Über das Projekt

Für das kommende Ausbildungsjahr werden indische Auszubildende für folgende Berufe vermittelt: Mechatroniker (beispielsweise Maschinen- und Anlagenführer, Mechatroniker für Kältetechnik, Land- und Baumaschinenmechatroniker, Zweiradmechatroniker), Elektroniker, Metallbauer, Bäcker und Bäckereifachverkäufer, Fleischer und Fleischereifachverkäufer und Klempner/ Flaschner.

Mehr Informationen zur Gewinnung von internationalen Auszubildenden finden Sie hier: https://www.hwk-ulm.de/internationale-auszubildende/

Wichtiges zur Beschäftigungsbrücke Indien auf einen Blick

Leistungen für die Betriebe:

  • Auswahl geeigneter Auszubildender
  • Interkulturelle Schulungen für die angehenden Auszubildenden, Informationsveranstaltungen für Betriebe und Netzwerkangebote
  • Unterstützung beim Visum- und Einreiseprozess

Was die Betriebe mitbringen:

  • Im ersten Lehrjahr 1000 Euro Mindestgehalt (tarifliche Bestimmungen bleiben unberührt)
  • Stellung eines Wohnraumes – die Auszubildenden zahlen dafür an den Betrieb 300 Euro
  • Übernahme der Flugkosten nach Deutschland (Kosten für die Betriebe: maximal 700 Euro)



Telefon 0731 1425-8206
beratung@hwk-ulm.de