
Die Bundestagswahl ist entschieden, die Sondierungsgespräche laufen. Und das müssen sie in schnellem Tempo. Denn was wir nun benötigen, ist eine zügige und entschlossene Regierungsbildung. Wir als Vorstand haben bereits vor den Wahlen die Zeit intensiv für Gespräche mit Politikern genutzt, sodass die Themen unserer mehr als 20.000Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee dann umgehend in Berlin angegangen werden können. Doch das Handwerk hat über unsere Landesgrenzen hinaus Interessen zu vertreten. Genauso wichtig wie der Blick auf Deutschland ist der Blick auf politische Entscheidungen in Europa. Deswegen ist der gesamte Vorstand unserer Kammer kürzlich nach Straßburg gereist, um Gespräche mit den Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu führen. Denn wir müssen uns auch in Straßburg Gehör verschaffen und die Anliegen des Handwerks deutlich platzieren. Und das tun wir regelmäßig und mit Nachdruck.
Vor Ort wurden die politischen Themen besprochen, die das Handwerk im Kammergebiet derzeit besonders betreffen: Hierzu zählt etwa unser deutlicher Appell für Bürokratieabbau, insbesondere die Pläne der EU für die Reduktion von Berichts- und Nachweispflichten. Denn die bürokratischen Hürden, mit denen insbesondere kleinere Handwerksbetriebe im Alltag zu kämpfen haben, sind ein Dauerthema. Wir fordern schon seit Jahren einen KMU-Beauftragten, um zu hohe Standards für unsere Betriebe zu verhindern. Auch die Sicherung von sogenannten „Grünen Finanzen“ für KMU wurde thematisiert, ebenso die Energiepreise und eine langfristige Energiestrategie für die EU. Kurzum: Wir lassen nicht locker und bleiben weiter am Ball. Getreu dem Motto: Berlin oder Straßburg? Hauptsache im Sinne des Handwerks.
Robert Smejkal, Klempnermeister aus Heidenheim und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm.