Image weiter aufpolieren

Es geht bergauf. Zwar langsam, aber es geht bergauf – das Ansehen unseres regionalen Handwerks in der breiten Bevölkerung. Denn: Ohne uns geht nichts. Das wissen die Menschen mittlerweile. Das wissen die Menschen, wenn sie auf dem Wohnungsmarkt keine bezahlbaren Angebote mehr finden. Das wissen die Menschen, wenn sie spontan keinen Termin mehr in der örtlichen Werkstatt bekommen und warten müssen. Das wissen die Menschen, wenn der letzte Handwerksbäcker im Ort verschwindet. Das Ergebnis der Forsa Umfrage ist ein Abbild unseres gesellschaftlichen Stellenwerts. Wir sind wichtig für zukünftige Aufgaben, weil wir sie mitentscheiden werden. Sei es bei bezahlbarem Wohnraum, als wirtschaftliche Säule des Landes oder beim Installieren energieeffizienter Wärmepumpen. Die Menschen wissen das. Deshalb werden wir immer mehr geschätzt. Wir genießen ein hohes Ansehen. Es wird nicht blöd geschaut, wenn jemand von seinem handwerklichen Beruf er zählt. Und auch beim Nachwuchs kommt das mittlerweile immer mehr an: Junge Menschen sind stolz darauf, ihre Karriere im Handwerk zu starten und auch dort zu bleiben.

Auch wenn ich sagen muss: Beim Thema Verdienst existieren immer noch Halbwahrheiten in der öffentlichen Wahrnehmung. Klar verdient man als Auszubildender im Durchschnitt in vielen Handwerksberufen erst mal weniger als in der Industrie oder als Bachelor. Nach dem Meister kann das aber schnell anders aussehen. Hier müssen sich Handwerkerinnen und Handwerker nicht mehr verstecken. Und sie können vor allem fest mit ihrem Job planen. Denn die sind aktuell sicher. Um diesen Trend weiter zu bestärken, stehe ich für ein progressives Handwerk. Ich werde privat wie beruflich weiter daran arbeiten, unser Image aufzupolieren und die Menschen aufzuklären. Um mit alten Klischees aufzuräumen und den Leuten zu sagen, wie das Handwerk wirklich tickt.

Doris Leckebusch, Industriekauffrau aus Oberdischingen im Alb-Donau-Kreis und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 10-2025.



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