Das Land Baden-Württemberg fördert den Ausbau von Prüfinfrastruktur für Elektrolyse-Technologien mit rund 7,6 Millionen Euro. Das soll die Entwicklungszeiten von Elektrolyse-Technologien verkürzen sowie die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Als Energieträger ist Wasserstoff ein entscheidender Baustein bei der Integration erneuerbarer Energien in vorhandene Netze. Zusätzlich und zunehmend spielt er eine immer wichtigere Rolle für die Sektorenkopplung. Mit ihm lassen sich die regenerative Energieerzeugung und der emissionsfreie Energieeinsatz realisieren. Nicht nur in der Mobilität sondern auch in vielen stationären Anwendungen ist Wasserstoff der Energieträger der nahen Zukunft.
Wasserstoff wird heute schon in manchen Fällen als Brenngas zum Schweißen und in der Metallbearbeitung eingesetzt und kann perspektivisch als umweltfreundlicher Energieträger für verschiedene Maschinen, Strom- und Heizsysteme dienen. Dabei kann es sich entweder um (Transport-)Fahrzeuge handeln (es gibt beispielsweise schon Gabelstapler, die mit Brennstoffzellenantrieb fahren, aber natürlich auch Autos, Transporter etc.) oder eben um Brennstoffzellensysteme, Blockheizkraftwerke, Gasthermen etc. für die Strom- und Wärmeversorgung. Auch für Notstromsysteme kann Wasserstoff eingesetzt werden, um beispielsweise Dieselaggregate zu ersetzen. Im Gebäudebereich ist es außerdem denkbar, den Autarkiegrad zu steigern, indem die PV-Anlage auf dem Dach mit einem Elektrolyseur verbunden wird, der mit Hilfe überschüssiger Energie Wasserstoff herstellt, welcher dann gespeichert und später über eine Brennstoffzelle rückverstromt wird. Dabei kann sowohl bei der Elektrolyse als auch bei der Rückverstromung entstehende Wärme ausgekoppelt und ebenfalls genutzt werden.
Hier stellen sich natürlich viele Fragen: Wie funktioniert Elektrolyse und welche Arten gibt es? Wie kann das ganze heutzutage schon in die Praxis umgesetzt werden? Eine Antwort auf diese Fragen bietet die Weiterbildung „Lehrgang Erzeugung von Wasserstoff in Theorie und Praxis„. Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen die gesamte Energiekette ((Regenerativer Strom – Wasserstoffproduktion – Speicherung und Transport – direkter Einsatz von H2 in chemischen Prozessen oder die Rückverstromung mittels BZ, Gasturbinen oder BHKW) zu verstehen und zu bewerten. Auch rechtliche Aspekte der Zulassung solcher Systeme, Sicherheitsvorkehrungen und zulassungsrelevante Normen für die Genehmigung und den Betrieb sind Thema.
Auf der anderen Seite ist es nicht nur wichtig, dass Entwicklungszeiten von Elektrolyseuren verkürzt werden, sondern auch, dass Elektrolyseure sicher betrieben werden. Entwicklung und Betrieb von Elektrolyseuren, aber auch anderen Wasserstoffanlagen verlangt von den Verantwortlichen die Beachtung gewisser Sicherheitsvorkehrungen. Diese werden unter der übergeordneten Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV in den „Technischen Regeln für Gefahrstoffe“ behandelt. In der Weiterbildung „Explosionsschutz bei Wasserstoffanlagen“ wird TeilnehmerInnen ein Überblick gegeben, für welche betriebliche Aufgabe welche „Technische Regel“ Beachtung findet und welche Qualifikation ein Mitarbeiter vorweisen muss, um die jeweilige Tätigkeit rechtssicher ausführen zu dürfen. Der Fokus wird hierbei ganz explizit auf den Wasserstoff gelegt. Fallbeispiele aus der Wasserstoff-Welt sowie praktische Übungen reichern den Kurs an. Neben der praxisnahen Theorie wird der Kurs durch den Praxistag Explosionsschutz bei Wasserstoffanlagen ergänzt!