Meine Lieblingsparkbucht

Kennen Sie das auch? Sie sind im Auto unterwegs und telefonieren und wissen genau, dass in 150 m die Verbindung bricht. Also fahren Sie rechts ran und telefonieren fertig. Ich habe da schon meine Lieblingsparkbucht, in der ich regelmäßig stehe. Das ist einerseits lustig, aber auch traurig. Denn wir Handwerker sind ja viel unterwegs zum Kunden, von Baustelle zu Baustelle. Wir müssen unterwegs erreichbar sein. Sonst können wir unsere Arbeit nicht machen. Infrastruktur. Das sind nicht nur Straßen und Schienen. Das sind auch Funk- und Glasfasernetze. Auch sie gehören mittlerweile zu den Grundpfeilern unserer Daseinsvorsorge. Und dazu braucht es nicht nur Investitionen und Anstrengungen von Seiten der Politik. Die Mobilfunkanbieter müssen ihren Verpflichtungen aus den Versteigerungen der LTE-Funklizenzen von 2015 schnellstmöglich nachkommen. Wir haben im Ausschuss für Verkehr und Infrastruktur der Handwerkskammer Ulm den aktuellen Entwurf der Förderrichtlinie „Mobilfunkförderung“ diskutiert. Es braucht konkrete Vorgaben, damit eine doppelte Förderung der Mobilfunkbetreiber ausgeschlossen wird. Und es braucht uns. Ja, uns. Denn wenn eine Gemeinde in einem Gewerbegebiet Glasfasernetz anbietet, dann müssen wir Betriebe mitziehen. Dann dürfen wir nicht überlegen und vor der Investition zurückschrecken. Dann müssen wir mitziehen und investieren. Für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit. Wettbewerbsfähiges Arbeiten im Betrieb und als wettbewerbsfähiger Standort in unserem Land. Es braucht also den Willen, die Mühen und die Voraussicht der Politik, der Netzbetreiber – aber auch von uns Unternehmern. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meine Lieblingsparkbucht dann vermissen werde.


Robert Smejkal, Klempnermeister aus Heidenheim und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 13.