Höhere Prämien für ausbildende Handwerksbetriebe in der Region

Handwerkskammer Ulm begrüßt Verbesserungen für Ausbildungsbetriebe – Mehr als 550 Lehrstellen im regionalen Handwerk offen

Der Bund hat das Programm “Ausbildungsplätze sichern” verlängert und verbessert. Damit können nun mehr Handwerksbetriebe vom Programm profitieren. Die Handwerkskammer Ulm hatte sich für eine deutlich erhöhte Ausbildungsprämie eingesetzt und begrüßt die nun beschlossenen Anpassungen. Die Prämie wird an kleine und mittelständische Betriebe gezahlt, die trotz Umsatzrückgängen durch die Corona-Pandemie in gleicher Zahl oder sogar mehr ausbilden. „Wir müssen das Ausbildungssystem gegen Corona verteidigen und betroffene Betriebe unterstützen, damit Jugendliche in Ausbildung keinen Schaden nehmen“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Neben der Verdopplung der Prämien auf 4.000 Euro bei der Ausbildungsprämie, 6.000 Euro bei der Ausbildungsprämie Plus und 6.000 Euro im Falle einer Übernahme eines Auszubildenden aus einem insolventen Betrieb, gibt es auch weitere inhaltliche Verbesserungen: so ist vor allem der neue Sonderzuschuss für Kleinstbetriebe hilfreich, die im zweiten Lockdown ihre Geschäftstätigkeit weitgehend einstellen mussten. Betriebe mit bis zu vier Mitarbeitern erhalten pauschal 1.000 Euro, wenn sie ihre Ausbildungstätigkeit für mindestens 30 Tage fortgesetzt haben. Pandemiebetroffene Betriebe bekommen zudem Geld für externe Vorbereitungskurse auf Abschlussprüfungen. Der Bund stellt dafür in diesem Jahr 500 Millionen Euro zur Verfügung und für das kommende Jahr weitere 200 Millionen Euro. So werden von Corona betroffene Ausbildungsbetriebe unterstützt, ihr Ausbildungsniveau zu halten oder zu erhöhen.

Die Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee bilden trotz zum Teil großer Krisenbetroffenheit weiter junge Menschen aus. Derzeit absolvieren insgesamt rund 6.700 Jugendliche eine handwerkliche Ausbildung in den Betrieben der Handwerkskammer Ulm. Diese Betriebe investieren in die zukünftigen Fachkräfte. Denn es sind die qualifizierten Fachkräfte, die die Kundenaufträge abarbeiten. Gleichzeitig bietet jede Ausbildungsstelle Jugendlichen die Chance auf persönliche Entwicklung und den Einstieg in einen erfolgreichen Berufsweg. Damit Corona diese Perspektiven für beiden Seiten nicht abschneidet, unterstützt und fördert die Politik dieses Engagement finanziell. Die Anpassungen der Ausbildungsprämie und die erweiterten Fördervoraussetzungen machen das Programm für Handwerksbetriebe nun deutlich attraktiver. Mehlich weiter: „Wir werben bei unseren Betrieben dafür, trotz angespannter Wirtschaftslage weiter auszubilden und jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Der Fachkräftebedarf kommt schneller wieder, als wir derzeit spüren und denken.“

Momentan sind im Gebiet der Handwerkskammer Ulm von der Ostalb bis zum Bodensee noch mehr als 550 Ausbildungsplätze offen. Die freien Lehrstellen verteilen sich wie folgt auf die Landkreise: jeweils 78 im Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Biberach, 43 im Bodenseekreis, 18 im Landkreis Heidenheim, 117 im Ostalbkreis, 179 im Landkreis Ravensburg und im Stadtkreis Ulm gibt es noch 41 freie Lehrstellen. Die Handwerksbetriebe im Kammergebiet können jeden Ausbildungswunsch in nahezu jeder Region erfüllen, allerdings fehlt bei der Berufsorientierung in Corona-Zeiten oft der Kontakt zu den Jugendlichen. Die wertvolle Berufsorientierung an Schulen fällt coronabedingt oft aus. Die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm stehen Schülerinnen und Schülern nun vermehrt online als Berater und Ansprechpartner bei der Berufsfindung zur Seite.