Ein Faible für Stein: Steinmetz- und Steinbildhauerin ausgezeichnet

Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Sylke Lambert aus Ulm ist „Persönlichkeit im Handwerk“ in der Kategorie Frauenpersönlichkeiten  

Foto: Handwerkskammer Ulm

Sylke Lambert aus Ulm hat bei der Abstimmung zur „Persönlichkeit im Handwerk“ überzeugt. Sie hat sich in der Kategorie Frauenpersönlichkeiten den ersten Platz gesichert. Schon als kleines Mädchen entdeckte Lambert ihr Faible für Stein. Während andere Mädchen mit Puppen spielten, experimentierte sie in der Steinmetzwerkstatt ihres Vaters. Nach dem Abitur stand für Lambert fest, dass sie eine Lehre machen möchte. Sie sagt: „Mit einem Kunststudium allein war mir die Zukunft zu ungewiss, die Karrierechancen zu unklar. Das Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden und das Material Naturstein bietet unzählige Möglichkeiten.“

Früher als geplant, macht sich Lambert als junge Frau selbständig. Als sich ihr die Chance bot einen kleinen Steinmetzbetrieb zu übernehmen, greift sie zu. Sie erhält eine Sondergenehmigung, um bereits als Gesellin den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen und macht anschließend ihren Meister. Nicht immer war es einfach für Lambert: Als junge Frau auf dem Land in einem von Männern dominierenden Gewerk lernte sie schnell, eigene Strategien zu entwickeln, Ausdauer zu trainieren, den Mut niemals zu verlieren und sich selbst treu zu bleiben.

In Ihrem Betrieb fertigt sie Grabmale, Skulpturen und Kunstobjekte, die Zeichen setzen sollen. „Erinnerungen zu bewahren und Gefühlen eine Form zu geben, ist mein innerster Antrieb“, erklärt Lambert. Inzwischen sind 25 Jahre vergangen, seit die Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin ihre Meisterprüfung abgelegt hat. Hierfür hat sie den Silbernen Meisterbrief erhalten.

Auch ehrenamtlich ist Lambert aktiv: sie ist unter anderem Obermeisterin der Steinmetz- und Steinbildhauerinnung Ulm, Mitglied des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer sowie Initiatorin des Bestattungsgartens auf dem Ulmer Hauptfriedhof. „Die Arbeit um die Erhaltung und Förderung des Handwerks bereitet mir große Freude“, sagt sie.



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