Betriebszahlen der Handwerkskammer Ulm steigen auch in Corona-Zeiten

Knapp 20.000 Betriebe im regionalen Handwerk – Handwerksleistungen erhalten Wohlstand in den Landkreisen zwischen Ostalb und Bodensee

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Im Gebiet der Handwerkskammer Ulm hat es im Gesamtjahr 2021 erneut mehr Betriebsgründungen als Schließungen gegeben. Trotz der anhaltenden Pandemie ist die Zahl der Mitgliedsbetriebe im Gebiet zwischen Ostalb und Bodensee um 199 auf 19.867 gestiegen. Damit hat sich der positive Trend der letzten Jahre fortgesetzt. Die Anzahl der Handwerksbetriebe bleibt in allen Regionen des Kammergebietes gleich oder steigt: Im Landkreis Ravensburg liegt der Zuwachs bei 2,1 Prozent, im Stadtkreis Ulm bei 1,9 Prozent, im Landkreis Heidenheim bei 1,0 Prozent, im Landkreis Biberach bei 0,2 Prozent, im Alb-Donau-Kreis bei 0,5 Prozent und im Ostalbkreis bei 1,3 Prozent. Im Bodenseekreis ist die Anzahl der Betriebe auf Vorjahresniveau geblieben. „Über dieses Wachstum der Handwerksbetriebe kann sich die Region freuen – denn es bedeutet, dass die Versorgung mit Handwerksleistungen für unsere Verbraucher besser geworden ist. Wachsendes Handwerk bedeutet wachsenden Lebensstandard“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Eine Zunahme bei den zulassungspflichtigen Gewerken verzeichnet insbesondere das Zweiradmechaniker-Handwerk mit einem Plus von neun Betrieben. Das entspricht einem Anstieg um 12 Prozent. Dieses Gewerk profitiert seit Beginn der Corona-Krise von der gestiegenen Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes. Die seit 2020 wieder meisterpflichtigen Gewerke Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sowie Raumausstatter erlebten im vergangenen Jahr allerdings einen merklichen Rückgang: im Raumausstatter-Handwerk um 27 Betriebe, im Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Handwerk um 44 Betriebe. Hauptgrund für diesen Rückgang ist die naturgemäß höhere Fluktuation in den früher zulassungsfreien Gewerken. Statistisch gesehen sind Betriebe in zulassungsfreien Handwerken lediglich halb so lange auf dem Markt wie meisterpflichtige Betriebsgründungen. In zwölf Gewerken war 2020 die Meisterpflicht wieder eingeführt worden. Das heißt, dass für eine Betriebsgründung der Meisterbrief Voraussetzung ist. Neben den bereits genannten sind dies beispielsweise auch Orgel- und Harmoniumbauer, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Estrichleger und Schilder- und Lichtreklamehersteller.

Handwerkerinnen und Handwerker stellen mit ihren Handwerksbetrieben in der Region die tägliche Versorgung der Bevölkerung mit Handwerksleistungen sicher. Außerdem sind sie wichtige Arbeitgeber und Ausbilder vor Ort und halten Städte und Gemeinden attraktiv und lebenswert. So entsteht im Handwerk Wertschöpfung direkt vor der Haustüre für die Region. Im Ostalbkreis und im Bodenseekreis gibt es statistisch gesehen derzeit jeweils 13 Handwerksbetriebe pro 1.000 Einwohner, im Landkreis Heidenheim sind es 12, im Stadtkreis Ulm 11, im Alb-Donau-Kreis sowie im Landkreis Biberach jeweils 14 und im Landkreis Ravensburg kommen durchschnittlich 15 Betriebe auf 1.000 Einwohner.

Anzahl Betriebe zum 31. Dezember 2021 nach Landkreisen:

Ostalbkreis
4.195 Betriebe (+53)

Heidenheim
1.585 Betriebe (+15)

Alb-Donau Kreis
2.860 Betriebe (+14)

Stadtkreis Ulm
1.361 Betriebe (+25)

Biberach
2.714 Betriebe (+5)

Ravensburg
4.357 Betriebe (+88)

Bodenseekreis
2.795 Betriebe (-1)