Gemeinsame Ziele von Handwerk und Landkreis im neuen Bildungspakt festgehalten – Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung sichtbar machen
Der Landkreis Heidenheim, die Kreishandwerkerschaft Heidenheim und die Handwerkskammer Ulm haben einen Pakt für die berufliche Bildung geschlossen. Dieser will die Wichtigkeit der beruflichen Bildung für den Landkreis Heidenheim betonen und zudem die Qualität der beruflichen Bildung im Landkreis nachhaltig sichern. Ein Kernpunkt ist die Berufsorientierung an Schulen und das Werben für die duale Ausbildung. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung zu stärken. „Wir wollen als Handwerk an Schulen präsenter sein. Und zusammen mit der Politik wollen wir dafür sorgen, dass Ausbildung und Studium tatsächlich gleichgestellt werden. Wir müssen deutlich machen: Handwerkerinnen und Handwerker tragen wesentlich zu Wohlstand und Lebensqualität bei. Sie setzen beispielsweise die Klimaziele um. Sie bringen effiziente Energietechniken zu Kundinnen und Kunden auf die Dächer und in die Keller. Sie versorgen mit ihrer Arbeit aber auch die Menschen vor Ort: ob mit einem Laib Brot, einem guten Grillfleisch, der passenden Brille oder dem Hörgerät“, sagt Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm.
Der nun unterzeichnete Pakt beinhaltet konkrete Maßnahmen: So sollen etwa in regionalen Berufsschulen Angebote gewährleistet und angepasst und die Digitalisierung vorangetrieben werden. Zudem gilt es, die duale Ausbildung und berufliche Weiterbildung zu stärken und die Berufsorientierung nachhaltig zu gestalten, etwa durch das intensivierte Einbeziehen der Eltern. Ziel ist es auch, die Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung auszubauen, also den Austausch zwischen Berufsschulen und Betrieben sowie der Handwerkskammer zu fördern. „Der Arbeitsmarkt verändert sich. Beruflich qualifizierte Fachkräfte sind gesucht und es werden in Zukunft immer mehr. Darauf wollen wir reagieren – mit unserem Bildungspakt und konkreten Umsetzungsideen und Maßnahmen. Wir wollen noch mehr junge Menschen für die berufliche Bildung gewinnen und so die örtlichen Betriebe unterstützen. Denn das stärkt auch gleichzeitig unsere Region. Eine wesentliche Rolle dabei spielen auch die beruflichen Schulen in Trägerschaft des Landkreises, die tatkräftig bei der Umsetzung des Paktes mitwirken“, erläutert Peter Polta, Landrat des Landkreises Heidenheim. Klaus Liebhaber, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heidenheim, ergänzt: „Wir müssen die Vorzüge einer handwerklichen Ausbildung in unserer Region sichtbarer machen – insbesondere bei den Eltern bedarf es einiger Überzeugungsarbeit.“ Und Krimmer ergänzt: „Der Landkreis Heidenheim verleiht schon seit einigen Jahren einen ‚Förderpreis Duale Ausbildung‘. Sie haben hier schon früh erkannt, dass auch Bildungsförderung Wirtschaftsförderung ist.“
Im Kreis Heidenheim versorgen rund 1.500 Handwerksbetriebe mit knapp 9.600 Beschäftigten die Menschen vor Ort. Dabei ist im vergangenen Jahr ein Umsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet worden. Das Handwerk hat auch im Raum Heidenheim eine hohe Ausbildungsbereitschaft. Fachkräfte werden gesucht und viele Betriebe wollen ausbilden. Zum Start des Ausbildungsjahres haben rund 200 junge Menschen im Kreis Heidenheim eine Ausbildung im Handwerk begonnen, knapp 20 Lehrstellen sind derzeit noch frei.