Was tun bei Prüfungsangst?

Anfang Mai ist es wieder soweit: die Abschluss- und Gesellenprüfungen stehen bei vielen Azubis an. Nervosität vor so einer wichtigen Prüfung ist ganz normal. Wichtig ist, dass diese sich nicht zu einer ausgewachsenen Prüfungsangst entwickelt, die den Prüfling stark belastet und vielleicht sogar das Ergebnis beeinträchtigt. Es ist deshalb wichtig, aktiv etwas dagegen zu tun. So können Ausbilder ihre Azubis dabei unterstützen:

1. Prüfungvorbereitung

Wer gut vorbereitet ist, muss keine Angst vor der Prüfung haben. Helfen Sie Ihrem Azubi bei der Vorbereitung. Gehen Sie mit ihm durch, welche Themen in der Prüfung dran kommen können, was für Aufgaben sind zu bearbeiten, wie sollte er an die Aufgaben rangehen. Auch Organisatorisches sollte einmal besprochen werden. Wo findet die Prüfung statt, wie kommt der Azubi dort hin, wann muss er los?

2. Selbstbewusstsein stärken

Geben Sie den Azubis ein gutes Gefühl mit in die Prüfung. “Nix gsagt isch globt gnug” ist in diesem Fall keine gute Alternative. Zeigen Sie den Azubis was sie gut können und loben Sie auch mal.

3. Gedanklich in die Prüfung hineinversetzen

Die Übung ist ganz einfach: Besprechen Sie mit dem Azubi, wie die Prüfungssituation sein wird. Dabei soll er oder sie sich gedanklich ganz darauf einlassen und sich alles ganz genau vorstellen: das Ankommen, wie wird es dort aussehen, was wird zu tun sein und vor allem: das positive Ergebnis der bestandenen Prüfung. Dinge die wir schon mal erlebt haben (wenn auch nur gedanklich) machen uns weniger Angst.

4. Worst Case Szenario

Auch der schlechteste Fall -der Blackout – sollte einmal besprochen werden. Was passiert, wenn der Azubi durch die Prüfung fällt? Wichtig: alles kein Drama. Jeder hat drei Prüfungsversuche und es ist keine Schande, nicht alles beim ersten Mal mit Bravour zu bestehen.

5. Aufschreiben

Alles was wir aufschreiben benötigt keinen Platz mehr in unserem Gehirn. Der Aufschrieb ist wie eine Externe Festplatte. Das funktioniert beim Einkaufszettel genauso wie bei Prüfungsangst. An das, was wir schriftlich festhalten, müssen wir nicht mehr denken.

6. Entspannungsphasen

Bewusst abschalten, nicht lernen, nicht an Arbeit und Prüfungen denken und kein Input durch Medien. Für unser Gehirn ist es wichtig, zwischendurch auch mal runterzufahren. Das geht durch Entspannungstechniken, Yoga oder einfach mal eine Runde rausgehen, spazieren gehen, joggen… da hat jeder seine individuellen Vorlieben.

Bei der Prüfung selber heißt es dann für den Ausbilder nur noch: Daumen drücken und danach entweder mitfeiern oder im schlimmsten Fall wieder aufbauen und schon mal für die zweite Runde stärken.

Wir wünschen allen Auszubildenden gute Nerven und viel Erfolg bei Ihren Prüfungen.



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