Damit die Pizza schmeckt – und der Beruf auch

Handwerkskammer Ulm und regionale Schulen arbeiten zusammen bei der Berufsorientierung.

Das Werkzeug in die Hand nehmen, mit verschiedenen Materialien in Kontakt kommen und erfahren, was alles machbar ist – das ist das Ziel der „Kooperativen Berufsorientierung“. In handwerklichen Projekten werfen junge Menschen einen Blick hinter die Kulissen der Arbeitswelt und erkennen die Chancen und Herausforderungen eines Handwerksberufs. Das aktuelle Projekt wird von der Handwerkskammer Ulm in Zusammenarbeit mit der Kißlegger Albert-Schweitzer-Schule für junge Menschen mit geistigem Förderbedarf organisiert. „Das Handwerk ist offen für jeden, der engagiert und leistungsbereit ist. Offene Fragen über die eigene Zukunft beantwortet man am besten über direktes Ausprobieren“, sagt Dr. Stefan Rössler, Geschäftsbereichsleiter des Fachbereichs Bildung bei der Handwerkskammer Ulm.  

Aufgabe der Jugendlichen ist es, eine Überdachung als Schutz für den Pizzalehmofen in massiver Holzbauweise herzustellen. Den Ofen selbst haben die Schülerinnen und Schüler aus dem vergangenen Projekt gebaut. Für die Überdachung erhalten sie Unterstützung von Fabian Wespel von der Zimmerei Rohloff & Wespel aus Kißlegg. Ein Ofenrohr inklusive Dämmung liefert die Ofenmanufaktur Kohler aus Kißlegg und die Dachziegel werden von der Firma Raab Karcher aus Wangen gespendet. Sie alle unterstützen die Jugendlichen bei ihrer Arbeit und werden ihnen zeigen, welch vielfältige berufliche Möglichkeiten ihnen offenstehen.

Insgesamt sind im Gebiet der Handwerkskammer Ulm seit 2015 bereits 45 Kooperative Berufsorientierungen an 25 verschiedenen Schulen betreut worden. Beispielsweise wurde am Karl-Maybach-Gymnasium in Friedrichshafen mit Gramm Metallbau eine Skulptur aus Metall und Weiden gebaut oder Relaxliegen aus Holz in der Gemeinschaftsschule Salem mit Kränkel Holzbau aus Owingen. Derartige Projekte tragen zur Integration von Schülern aus dem Förderschulbereich in den Arbeitsmarkt und somit zur Inklusion bei. Denn die Schülerinnen und Schüler haben so die Möglichkeit, in die Arbeitswelt zu schnuppern. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Sozialfond (ESF).