Regionales Handwerk wächst weiter

“Das sind gute Nachrichten für die Verbraucher und unsere Lebensqualität hier” – Betriebszahlen der Handwerkskammer Ulm steigen um 1,7 Prozent

 Zum Ende des Jahres 2019 zählt die Handwerkskammer Ulm 19.424 Betriebe zwischen Jagst und Bodensee. Das sind 327 Handwerksbetriebe mehr als im Vorjahr und entspricht einem Zuwachs um 1,7 Prozent. Damit entwickeln sich die Zahlen im Kammergebiet erneut positiv, auch in den zulassungspflichtigen Handwerken. „Ob E-Bike oder smart home – mehr Betriebe führen dazu, dass mehr innovative Gedanken in der Wirklichkeit umgesetzt werden. Deshalb zeigen diese Zahlen, wie Trends und politische Entscheidungen sich auf unsere Wirtschaftsstruktur auswirken“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, „Das ist eine gute Nachricht für die Verbraucher und wird die Lebensqualität in unseren Regionen sichern und erhöhen. Kommunen sollten sich freuen, wenn in ihren Gebieten Bäcker, Metzger, Elektriker oder Heizungsbauer ihre Bevölkerung versorgen.“  

Der erneute moderate Anstieg der Handwerksbetriebszahlen zeigt sich in allen Regionen des Kammergebietes. Im Landkreis Ravensburg liegt der Zuwachs bei 2,8 Prozent, im Stadtkreis Ulm bei 2,7 Prozent, im Landkreis Heidenheim und Ostalbkreis jeweils bei 1,8 Prozent, im Landkreis Biberach bei 1,4 Prozent, im Alb-Donau-Kreis bei 1 Prozent und im Bodenseekreis bei 0,5 Prozent. Der Zuwachs wird in allen Kreisen wesentlich von den zulassungsfreien Handwerken getragen, wie zum Beispiel von unterm Strich 61 Gebäudereinigern (+11 Prozent) oder 14 Behälter- und Apparatebauern (+ 28 Prozent). Aber auch die zulassungspflichtigen Gewerke nehmen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm zu: unterm Strich sieben Zweiradmechaniker (+9 Prozent), fünf Kälteanlagenbauer (+11 Prozent) oder 17 hinzugekommene Friseure (+ 1 Prozent). Dass auch die meisterpflichtigen Gewerke zunehmen, ist eine Besonderheit im Gebiet der Handwerkskammer Ulm. Die Zahlen in Baden-Württemberg sind in diesen Gewerken tendenziell rückläufig. „Ein Handwerker ist mit seiner dualen Ausbildung flexibel einsetzbar. Die Berufe entwickeln sich weiter – und mit Ihnen modernisieren sich die Betriebe“, betont Mehlich.  

Die Nachfrage nach kompetenten Fachkräften wird in vielen Handwerksberufen auch künftig steigen. Digitalisierung, Klimaschutz und die Mobilitäts- und Energiewende sind aktuell die maßgeblichen Konjunkturtreiber für viele Gewerke. „Handwerksberufe verändern sich immer – über Jahrzehnte und Jahrhunderte. Sie passen sich der Dynamik der Zeit an und entwickeln sich. Und mit den Berufen entwickeln sich die Beschäftigten selbst lebenslang weiter, wenn Sie sich fortbilden“, sagt Mehlich. Das Handwerk erkenne das Potenzial und wolle die Vorteile für sich und seine Beschäftigten nutzen. So kann das Handwerk weiterhin Rückgrat der regionalen Wirtschaft und wichtiger Arbeitgeber vor Ort in den Regionen sein und gleichzeitig die Wirtschaftsstruktur nachhaltig mitgestalten. 

Die Betriebszahlen zum 31.12.2020 nach Landkreisen:    

Ostalbkreis Aktueller Bestand an Betrieben: 4.122 (+73)  

Heidenheim Aktueller Bestand an Betrieben: 1.549 (+28)  

Alb-Donau Kreis Aktueller Bestand an Betrieben: 2.815 (+28)  

Stadtkreis Ulm Aktueller Bestand an Betrieben: 1.310 (+35)  

Biberach Aktueller Bestand an Betrieben: 2.692 (+38)  

Ravensburg Aktueller Bestand an Betrieben: 4.164 (+112)  

Bodenseekreis Aktueller Bestand an Betrieben: 2.772 (+13)