Handwerk hat viele Geflüchtete integriert

Handwerkskammer Ulm unterstützt Betriebe zur Integration von Geflüchteten in Ausbildung, Praktikum und Beschäftigung.

Die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt wird auch in den nächsten Jahren eine Herausforderung bleiben. Ein wesentlicher Bestandteil zur Integration ist dabei das „Willkommenslotse-Projekt“, das jetzt um vier Jahre verlängert wurde. Im Kammergebiet wurden bereits mehr als 250 kleinere und mittlere Betriebe in den vergangenen drei Jahren zur Integration von Geflüchteten in Ausbildung, Praktikum oder Beschäftigung beraten. Aktuell verzeichnen die Betriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm zum sechsten Mal in Folge steigende Azubizahlen. Darunter sind derzeit knapp 550 Geflüchtete in Ausbildung. Seit 2015 haben 45 Geflüchtete ihre Ausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen. „Unsere engagierten Betriebe bekommen durch die Verlängerung des Projekts ein Stück Planungssicherheit. Mit den integrationswilligen Geflüchteten, die im Betrieb unterstützen, können sie beim Kunden ihre Arbeit machen und den Wohlstand im Land erhalten“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Die Beschäftigung von Geflüchteten schreitet im Bezirk der Handwerkskammer Ulm voran. Die größten wachsenden Ausbildungsgruppen im Handwerk beim Kampf um die Fachkräfte von morgen sind derzeit Abiturienten und Flüchtlinge. Zum Beispiel sind aktuell im Gebiet der Handwerkskammer Ulm 220 Geflüchtete in eine Ausbildung gestartet. Mit dem „Willkommenslotsen“ der Handwerkskammer Ulm wurden in den vergangenen drei Jahren im Stadtkreis Ulm und Alb-Donau-Kreis 82 Betriebe beraten, im Ostalbkreis 30, im Bodenseekreis 31, im Landkreis Ravensburg 80, im Landkreis Biberach 22 und im Landkreis Heidenheim 6 Betriebe. Im Kammergebiet wurden durch das Projekt 24 geflüchtete Menschen in Hospitation, 48 in Praktika, 42 in eine Einstiegsqualifizierung, 97 in Ausbildung und 53 in Arbeit vermittelt. „Das Willkommenslotse-Projekt hat hierzu seinen Beitrag geleistet, denn das übergeordnete Ziel ist, den Fachkräftebedarf anzugehen sowie engagierte Betriebe und Jugendliche zu begleiten“, erklärt Mehlich.

Das Projekt „Willkommenslotse“ ist eng verzahnt mit dem „Kümmerer-Projekt“, das jungen Geflüchteten unter anderem Beratung zu handwerklichen Ausbildungsberufen, Unterstützung bei der Bewerbung und Vermittlung bietet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt die Tätigkeit des Willkommenslotsen im Rahmen ihres Förderprogramms „Passgenaue Besetzung“.