Mehr als 500 junge Handwerkerinnen und Handwerker sind in den Meisterstand erhoben worden.
Auf der Meisterfeier der Handwerkskammer Ulm sind 503 Handwerkerinnen und Handwerker in den Meisterstand erhoben worden. Rund 1.500 Gäste haben die stolzen Meisterinnen und Meister aus 21 Gewerken in Friedrichshafen gefeiert. Darunter finden sich auch die Zimmerermeister, Friseurmeister, Brauer und Mälzer, Elektrotechnikmeister, Schornsteinfeger oder Tischlermeister. Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm freute sich mit den Jungmeistern: „Uns muss nicht bange sein vor der Zukunft. Wir Handwerker haben sie in der Hand. Mit dem Meisterbrief sind sie fachlich bestens für die Zukunft gerüstet, ob für die Ausbildung junger Menschen oder zur Übernahme eines Betriebes.“ Denn der Meisterbrief und Bachelorabschluss stehen im Deutschen Qualifikationsrahmen auf einer Stufe.
Krimmer nahm die anwesenden Politiker aus Bund und Land in die Pflicht: „Für das Handwerk ist es eine Frage der Wertschätzung, dass der Bundestag jetzt den Gesetzesentwurf zur Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Gewerken beschließt.“ Die Bundespolitik setzt damit aus Sicht des Handwerks ein wichtiges Signal für mehr Qualität und Qualifizierung im Handwerk. Die Bundesregierung sei nun gut beraten, das Gesetzgebungsverfahren zeitnah abzuschließen, damit das Gesetz Anfang Januar 2020 in Kraft treten könne. Denn der Meister steht im deutschen Handwerk für Qualitätsarbeit, Verbraucherschutz, Leistungsfähigkeit und Innovationskraft. Krimmer betonte, dass sich Wertschätzung aber auch finanziell im Land in Form der Meisterprämie, ausdrücken könne. Denn die Handwerkerinnen und Handwerker sind mit ihren Angeboten und Leistungen Teil der kommunalen Infrastruktur. „Baden-Württemberg ist nahezu Schlusslicht im Vergleich zu den anderen Bundesländern, die diesen Ausgleich für die Diskriminierung bei den Bildungskosten der Meister schon lange haben“, so Krimmer.
Der heutige Meister bildet den morgigen Auszubildenden im Betrieb aus, gibt sein Wissen an die nächste Generation weiter und sichert so flächendeckend die Versorgung im Land. Die Handwerkskammer Ulm wird nunmehr auch mit den Neumeistern in ihrem Zentrum für Betriebsnachfolge daran arbeiten, dass Betriebe gegründet oder übernommen werden. In den nächsten fünf Jahren stehen rund 2.700 der 19.500 Betriebe der Handwerkskammer Ulm zur Übergabe an. Von den jetzt erhobenen Meistern werden statistisch etwa 35 Prozent in den nächsten fünf Jahren einen Betrieb gegründet oder übernommen haben und Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten. Der erreichte Wohlstand in unserem Land kann laut Krimmer nur mit ständiger Bildung und Weiterbildung gesichert und gemehrt werden. Krimmer: „Ohne Meisterinnen und Meister im Handwerk muss der Kunde warten und für knappes Handwerk mehr bezahlen – so einfach ist die Bildungspolitik erklärt.“
Regionale Zahlen Meisterfeier 2019:
Ostalbkreis
30 Meisterinnen und Meister
Landkreis Heidenheim
20 Meisterinnen und Meister
Alb-Donau-Kreis
44 Meisterinnen und Meister
Stadtgebiet Ulm
14 Meisterinnen und Meister
Landkreis Biberach
45 Meisterinnen und Meister
Landkreis Ravensburg
72 Meisterinnen und Meister
Bodenseekreis
17 Meisterinnen und Meister
Die Bestmeister 2019 aus dem Kammergebiet sind:
Bäckermeisterin Sabrina Felicitas Kiem, Blaustein, Alb-Donau-Kreis
Bäckermeisterin Madlen Wolf, Bernstadt, Alb-Donau-Kreis
Installateur und Heizungsbaumeister Michael Seiffert, Berghülen, Alb-Donau-Kreis
Büchsenmachermeister Andreas Morgen, Isny, Ravensburg
Feinwerkmechanikermeister Patrick Maucher, Bad Wurzach, Ravensburg
Klempnermeister Christoph Kronenberger, Waldburg, Ravensburg
Maurer und Betonbauermeister Kilian Burkhart, Bad Wurzach, Ravensburg
Tischlermeister Peter Rösch, Bad Wurzach, Ravensburg
Zimmerermeister Patric Johannes Bauer, Wilhelmsdorf, Ravensburg
Kraftfahrzeugtechnikermeister Florian Schmid, Heubach, Ostalbkreis
Die Bestmeister 2019 außerhalb des Kammergebietes sind:
Betonstein- und Terrazzoherstellermeister Sebastian Egbers, Nordhorn, Grafschaft Bentheim
Brauer und Mälzermeister Niklas Röhrig, Naumburg, Kassel
Brauer und MälzermeisterChristian Rook, Schnelldorf, Ansbach
Elektrotechnikmeister Dominic Öfele, Bissingen, Dillingen a. d. Donau
Friseurmeisterin Talia Böck, Oy-Mittelberg, Oberallgäu
Gerüstbaumeisterin Vivien Stichert, Altötting, Altötting
Gold- und Silberschmiedemeister Thomas Heier, Kernen im Remstal, Rems-Murr-Kreis
Gold- und Silberschmiedemeister Jonathan Holz, Wabilingen, Rems-Murr-Kreis
Klempnermeister Daniel Haas, Bad Hindelang, Oberallgäu
Kosmetikermeisterin Olga Mantler, Warendorf, Warendorf
Maler und Lackierermeister Thomas Czerwinski, Gingen an der Fils, Göppingen
Metallbauermeister Manuel Mang, Vöhringen, Neu-Ulm
Parkettlegermeister Marcel Voigt, Rennenberg, Hannover
Rolladen- und Sonnenschutztechniker Andreas Richter, Neuhausen auf den Fildern, Esslingen
Schornsteinfegermeister Sebastian Frech, Mainhardt, Schwäbisch Hall
Hier finden Sie die Bildergalerie zur Meisterfeier 2019.
Dieses Jahr haben die Sponsoren IKK, SIGNAL IDUNA, Volksbank, L-Bank, Versorgungswerk, INTER, Holzmann Medien und Würth die Meisterfeier unterstützt.