Handwerk bringt Stabilität

Handwerksbetriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm weiterhin positiv gestimmt.

Auch im dritten Quartal dieses Jahres zeigen sich drei von vier Handwerksbetrieben zufrieden mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es 78 Prozent. Damit bleibt das Handwerk im Gesamten weiter stabil und optimistisch, während die Wirtschaftsleistung der deutschen Volkswirtschaft im ersten Halbjahr 2019 leicht gesunken ist. Im Handwerk empfinden derzeit nur knapp sechs Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als ungünstig. Eine wirtschaftliche Steigerung zum Vorquartal zeigt sich insbesondere beim Bauhauptgewerbe, also beispielsweise in Gewerken wie Maurer, Dachdecker oder Straßenbauer sowie im Nahrungsmittelgewerbe. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage in den Betrieben im Gebiet der Handwerkskammer Ulm. „Das Handwerk in der Region ist und bleibt bei der Bevölkerung gefragt und stützt die deutsche Wirtschaft derzeit deutlich. Aber auch wir wissen um unsere Verflechtung mit den anderen Wirtschaftsbereichen, insbesondere der Industrie. Die Bäume wachsen derzeit nicht in den Himmel. Dauert die Verschnaufpause dort zu lang, werden auch wir es zu spüren bekommen. Deshalb brauchen wir jetzt Wachstumssignale von der Politik“, sagt Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm.

Betriebsauslastung bleibt hoch

Zum dritten Quartal des Jahres meldet der Großteil der Handwerksbetriebe zwischen Jagst und Bodensee indessen eine ähnlich hohe Kapazitätsauslastung wie im Vorjahr. Insgesamt arbeiten 67 Prozent der Betriebe mit einer Auslastung von 81 Prozent oder höher (Vorjahr: 69 Prozent). 19 Prozent der Betriebe arbeiten deutlich über ihre Kapazitäten hinaus (Vorjahr: 20 Prozent). Diese Werte spiegeln auch die Auftragslage wider. Jedoch sind sie im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt berichtet jeder vierte Betrieb über einen Anstieg der Auftragslage (Vorjahr: 29 Prozent). 17 Prozent vermelden einen Auftragsrückgang (Vorjahr: 16 Prozent). Davon, dass sich dieser Trend in den nächsten Wochen in eine positive Richtung umkehrt, sind rund 30 Prozent der Betriebe überzeugt. Finanziell hat der Rückgang keine Auswirkungen gezeigt. Wie auch im Vorjahr berichten 35 Prozent der Betriebe von steigenden Umsätzen im Handwerk.

Kapazitätsgrenze: Fachkräfte

Fehlende Fachkräfte bringen die Handwerksbetriebe an ihre Kapazitätsgrenzen. Neue Mitarbeiter bleiben bei den Betrieben gefragt. Seit dem zweiten Quartal 2019 bleibt die Quote der Beschäftigung aufbauenden Betriebe konstant bei 14 Prozent und liegt damit nur leicht unter der des Vorjahres (16 Prozent). Nur acht Prozent der Betriebe haben hingegen Personal abgebaut. Zu Beginn des Jahres waren es noch zehn Prozent. Jeder zehnte Handwerksbetrieb im Gebiet der Handwerkskammer Ulm plant, seinen Mitarbeiterstamm in den nächsten Wochen weiter zu erhöhen.

Grafik: Handwerkskammer Ulm