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Handwerkskammer Ulm startet Börse für Betriebsnachfolge
Bis 2020 stehen zwischen Jagst und Bodensee über 2.200 Betriebe zur Übergabe an. Die Handwerkskammer Ulm geht dieses Potential nun aktiv mit einer eigenen Betriebsbörse an. Damit sollen Nachfolger und Betriebsinhaber noch besser zueinander finden. Beide Parteien können ab sofort eigene Angebote und Gesuche formulieren und in der Börse nach potentiellen Partnern recherchieren.
„Das Zentrum für Betriebsnachfolge ist unser Beitrag zum Erhalt der Wirtschaftsstruktur in unserer Region“, erklärt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Alleine im Handwerkskammer-Gebiet sei die Nachfolge für jeden zehnten Betrieb relevant. Mehlich: „Wenn uns dieser Übergabeprozess koordiniert in der Fläche gelingt, sichern wir Beschäftigung und die Nahversorgung unserer Region. Wir reduzieren die Auswirkungen für den Kunden in Form von steigenden Preisen oder Versorgungslücken.“
In der Betriebsbörse der Handwerkskammer Ulm werden Verkaufsangebote und Kaufgesuche transparent. Jeder Betrieb kann anonym seine Vorstellungen und Hintergründe formulieren. Gleiches gilt für potentielle Nachfolger, beispielsweise langjährige Gesellen oder Meisterabsolventen.
Jedes Gesuch und Angebot wird von einem separaten Moderator der Handwerkskammer Ulm begleitet. Roman Gottschalk, Leiter des Zentrums für Betriebsnachfolge, betont: „Die auf dem Markt bisher angebotenen und geförderten Lösungen sind für das regional agierende Handwerk nicht geeignet. Kein junger Schreinermeister aus Hamburg sucht in Biberach. Unser Ziel ist eine maßgeschneiderte Lösung für den Betrieb und den Übernehmenden in seiner Region. Jeder der Beteiligten sollen sich darin wiederfinden.“
18. September 2017