Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für Klimaberufe im Handwerk

Interesse an klimarelevanten Gewerken steigt – Ausbildungszahlen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm über Vorjahresniveau – noch rund 570 offene Lehrstellen zwischen Ostalb und Bodensee

Eine junge Frau montiert eine Photovoltaikanlage.
Foto: Adobe Stock

Zu Beginn des Ausbildungsjahres starten über 2.600 Jugendliche im Gebiet der Handwerkskammer Ulm in eine Lehre. Das sind gut 2,2 Prozent mehr junge Menschen als vor einem Jahr. Die neuen Azubis helfen in den Handwerksbetrieben der Region dabei Kundinnen und Kunden mit wichtigen Handwerkerleistungen zu versorgen. Sie bringen zum Beispiel effiziente Energien auf die Dächer und in die Keller, sie installieren Smart Homes oder stellen Lebensmittel her.

Klimarelevante Ausbildungsberufe im Handwerk gefragt

Besonders in den klimarelevanten Handwerksberufen ist das Interesse groß: Elektroniker (+24 Prozent), Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (+9 Prozent), Kfz-Mechatroniker (+8 Prozent) und Stuckateure (+6 Prozent) verzeichnen einen deutlichen Zuwachs. Auch in den Gesundheitshandwerken, den kaufmännischen Berufen und im Lebensmittelhandwerk starten wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung. Bei den Bäckern im Kammergebiet gibt es beispielsweise einen Zuwachs von mehr als 30 Prozent, bei den Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk sind es rund 12 Prozent. Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, sagt: „Wer mit seinen Händen etwas Sinnvolles tun, hauptberuflich Klimaschutz betreiben und zur alltäglichen Versorgung mit Handwerksprodukten und -dienstleistungen beitragen will: der ist im Handwerk genau richtig.“

Handwerks-Azubis kommen von den unterschiedlichsten Schularten

Die Jugendlichen starten ihre Ausbildung in den unterschiedlichsten Gewerken und kommen von allen Schularten. Von den neuen Azubis im Kammergebiet haben mehr als 450 Abitur, knapp 1.100 einen Realschulabschluss und 850 einen Hauptschulabschluss. Fast 13 Prozent der neuen Handwerks-Azubis sind außerdem 24 Jahre alt oder älter. „Handwerk bietet Platz für Absolventen aller Schularten: Wir brauchen die Besten, um unsere Betriebe und die Kundenwünsche bedienen zu können. Aber gleichzeitig geben wir auch jedem anderen Schulabgänger eine Chance, der im Handwerk arbeiten und lernen will. Es ist egal, wo jemand herkommt, entscheidend ist, dass er ins Handwerk will“, so Mehlich.

Handwerkliche Ausbildung kann auch nach dem 1. September starten

Eine Ausbildung muss nicht automatisch zum 1. September beginnen. Junge Menschen können auch zu einem späteren Zeitpunkt starten. Wer sich für eine Lehrstelle interessiert, kann sich an die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm wenden. Sie helfen dabei, den zu den eigenen Fähigkeiten passenden Ausbildungsberuf zu entdecken. Von der Ostalb bis zum Bodensee sind derzeit noch rund 570 Lehrstellen frei.

Hier geht es zur Ausbildungsplatzbörse.

Ausbildungszahlen Ende August 2023 nach Landkreisen

Ostalbkreis

  • 571 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 111

Landkreis Heidenheim

  • 216 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 43

Alb-Donau-Kreis

  • 330 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 85

Stadtkreis Ulm

  • 243 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 39

Landkreis Biberach

  • 382 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 97

Landkreis Ravensburg

  • 581 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 147

Bodenseekreis

  • 297 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 50



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