Stipendien für begabte Handwerkerinnen und Handwerker

34 neue Gesellinnen und Gesellen in Förderprogramm aufgenommen – rund 190.000 Euro jährlich für Stipendiaten der beruflichen Bildung im Gebiet der Handwerkskammer Ulm

Ein Elektroniker steckt Kabel in einen Server-Rechner.

Rund 100 junge Handwerkerinnen und Handwerker im Gebiet der Handwerkskammer Ulm werden derzeit durch die Begabtenförderung des Bundes finanziell unterstützt. Allein 34 davon wurden zu Beginn dieses Jahres im Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen. Zwischen Ostalb und Bodensee werden jährlich rund 190.000 Euro an Talente für ihren beruflichen Werdegang nach der Lehre im Handwerk ausbezahlt. Momentan profitieren 25 junge Handwerkerinnen und 72 junge Handwerker von der Förderung. Besonders häufig vertreten sind im Ulmer Kammergebiet Gesellen im Bereich Elektro- und Metall (36), den Bau- und Ausbauhandwerken (22) sowie im Holz- und Lebensmittelhandwerk (jeweils 11). Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Wir brauchen im Handwerk die Besten und Begabtesten. Sonst sind unsere Kunden nicht bestens versorgt und Betriebe werden nicht weiterentwickelt. Dafür braucht es diese Begabtenförderung.“

Damit sich mehr junge Menschen für eine Karriere im Handwerk entscheiden, sind die richtigen Rahmenbedingungen wichtig. Dazu gehört etwa die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung, die im Alltag noch nicht vollständig angekommen ist. Ein Beispiel ist das Meisterstudium: Handwerker investieren durchschnittlich rund 10.000 Euro in ihre Ausbildung, während jungen Menschen an Hochschulen oder Universitäten hierfür in der Regel keine zusätzliche Kosten entstehen. In Bayern hat sich die Landesregierung im vergangenen Jahr dazu entschlossen, den Meisterbonus auf 3.000 Euro zu erhöhen. Der Bonus in Kombination mit dem Aufstiegs-BaföG soll dafür sorgen, dass in Summe die gesamten Kosten der Meisterausbildung gedeckt sind. „Wir müssen alles daran setzen, die Ungerechtigkeit zwischen Hochschul- und Meisterstudium zu beseitigen. Denn es lässt sich schlicht nicht erklären, weshalb die verschiedenen Bildungswege unterschiedlich gefördert werden. Unsere Gesellschaft sollte an beiden Wegen ein großes Interesse haben“, so Mehlich. Die Handwerkskammer Ulm vermittelt diese Stipendien und hilft den Bewerberinnen und Bewerbern bei den Antragsverfahren.

Die jungen Gesellinnen und Gesellen, die 2024 für das Förderprogramm ausgewählt wurden und die Begabtenförderung erhalten, können innerhalb der nächsten drei Jahre berufliche und persönliche Weiterbildungen besuchen und erhalten einen Großteil der Lehrgangskosten erstatten. Zudem profitieren sie von Zuschüssen für Nebenkosten wie etwa Fahrtkosten oder Material. Gesellen können sich jedes Jahr um die Begabtenförderung bewerben, wenn sie noch jünger als 25 sind, einen anerkannten Ausbildungsberuf gelernt haben und in der Abschlussprüfung eine Mindestpunktzahl erzielt oder einen der ersten drei Plätze in einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb belegt haben.

Weitere Informationen und Voraussetzungen rund um die Begabtenförderung unter www.hwk-ulm.de/begabtenfoerderung

Stipendiaten mit Wohnort im Kammergebiet:
Alb-Donau-Kreis: 16
Ostalbkreis: 24
Landkreis Heidenheim: 4
Landkreis Biberach: 14
Landkreis Ravensburg: 12
Bodenseekreis: 4

Außerhalb des Kammergebiets: 23



Telefon 0731 1425-6103
presse@hwk-ulm.de