Wieder mehr Jugendliche beginnen handwerkliche Ausbildung

Leichtes Plus bei den Ausbildungszahlen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm – immer mehr weibliche Azubis zwischen Ostalb und Bodensee – Abiquote bei 17 Prozent – noch mehr als 500 Ausbildungsplätze frei

Ein Jugendlicher arbeitet an einer Maschine.

Im Jahr 2023 haben sich 2.733 Jugendliche zwischen Ostalb und Bodensee für eine Ausbildung in einem von über 130 Handwerksberufen entschieden. Die Ausbildungszahlen sind damit im Vergleich zum Jahresende 2022 insgesamt leicht gestiegen: 2023 haben 50 Azubis mehr eine handwerkliche Ausbildung gestartet. Das entspricht einem Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch immer mehr weibliche Auszubildende entscheiden sich für eine Karriere im Handwerk: der Frauenanteil unter den Azubis ist im abgelaufenen Jahr auf rund 21 Prozent gestiegen. Die Quote der Abiturienten bleibt konstant bei 17 Prozent aller Azubis im Handwerk. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Junge Menschen sehen die Chancen, die das Handwerk in unserer Region ihnen bietet – sie müssen sie nur ergreifen. In unseren Betrieben eröffnen sich den Jugendlichen tolle Entwicklungsperspektiven. Eine handwerkliche Ausbildung ist eine wertvolle Grundlage für ihr späteres Berufsleben und ihren weiteren Karriereweg.“

Nachwuchshandwerker sind gewerkübergreifend gefragt

Das Plus bei den Azubizahlen ist angesichts der rückläufigen Zahl der Geflüchteten, die eine handwerkliche Lehre starten, noch höher zu bewerten: So haben im Jahr 2023 lediglich 19 Geflüchtete eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb der Region begonnen. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 50, im Jahr davor 121 Geflüchtete. Das macht sich auch in den Betrieben bemerkbar, die auf jeden Auszubildenden angewiesen sind. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Ulmer Kammergebiet ist groß. Denn qualifizierte Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker sind gefragt – und zwar gewerkübergreifend.

In diesem Ausbildungsjahr haben sich wieder mehr Jugendliche für die Gesundheitshandwerke (plus neun Prozent zu Ende 2022) und den Bereich Elektro & Metall (plus vier Prozent) interessiert. Positiv haben sich in diesem Ausbildungsjahr auch die kaufmännischen Berufe entwickelt (plus fünf Prozent). Zudem ist das Interesse an klimarelevanten Handwerksberufen bei vielen Jugendlichen ungebrochen – dazu gehören etwa Kfz-Mechatroniker, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik oder der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik.

500 offene Lehrstellen im Handwerk zwischen Ostalb und Bodensee

Derzeit sind zwischen Ostalb und Bodensee insgesamt noch mehr als 500 Lehrstellen unbesetzt. Eine Ausbildung kann in vielen Handwerksberufen auch im Winter noch starten. Jugendliche, die unentschlossen sind, in welchen Berufen sie ihre Fähigkeiten und Talente einsetzen können, können sich an die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm wenden. Freie Lehrstellen und Praktikumsplätze in nahezu jedem Gewerk gibt es außerdem unter www.hwk-ulm.de/ausbildungsboerse/.

Ausbildungszahlen zum 31. Dezember 2023 nach Landkreis:

Ostalbkreis:

  • 579 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 103

Landkreis Heidenheim:

  • 230 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 43

Alb-Donau-Kreis:

  • 349 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 78

Stadtkreis Ulm:

  • 250 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 39

Landkreis Biberach:

  • 399 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 96

Landkreis Ravensburg:

  • 615 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 159

Bodenseekreis:

  • 311 Auszubildende
  • Anzahl der offenen Lehrstellen: 54



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