Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Nachwuchskräftegewinnung

Handwerkskammer Ulm bringt Betriebe für Erfahrungskreis in Sachen Ausbildung zusammen.

1.098 Ausbildungsplätze sind auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart Anfang September im Gebiet der Handwerkskammer Ulm noch immer zu besetzten. Schon seit längerem gilt der Bewerbermarkt als leergefegt. Obwohl der Trend zwischen Jagst und Bodensee mit einem derzeitigen Plus von 6,9 Prozent bereits zum fünften Mal hintereinander nach oben zeigt, bringt die Handwerkskammer Ulm drei Mal jährlich Ausbildungsbetriebe an einen Tisch. Dabei beschäftigen sich Betriebsinhaber und Ausbilder mit allen Themen rund um die Ausbildung junger Nachwuchshandwerker und profitieren durch den Austausch der teilnehmenden Betriebe. Warum der sog. „Ausbildererfahrungskreis“ eine solch wichtige Rolle für die Betriebe spielt, stellt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Dr. Tobias Mehlich, dar, wenn er sagt: „Aus Auszubildenden werden Gesellen, aus Gesellen werden Meister. Und diese werden schlussendlich zu Betriebsinhabern, die morgen unsere Versorgung sicherstellen. Mit guten Auszubildenden wird diese Kette in Gang gesetzt“.

Aus der Praxis für die Praxis

Neben aktuellen Problemstellungen aus den Betrieben stehen 2018 vor allem die drei Themenblöcke Nachwuchsfindung, Gestaltung der Ausbildung sowie die Bindung der Auszubildenden an den Betrieb im Mittelpunkt der Reihe. So auch bei den beiden jüngsten Erfahrungskreisen bei der Fliesen Abele GmbH & Co. KG in Aalen und der Reif GmbH Innovative Sicherheitssysteme in Heroldstatt. Anhand eines ausgiebigen und vor allem offenen Austausches der Betriebsinhaber und Ausbilder erarbeiteten die Teilnehmer in einem Workshop mögliche Strategien, wie eine hohe Qualität der Ausbildung zu gewährleisten ist. Einig war man sich, dass eine hohe Ausbildungsqualität auch zu einer Steigerung der Attraktivität des Betriebes führt, was wiederum der Werbung um neue Nachwuchskräfte zu Gute kommt. Des Weiteren legten alle Beteiligten einen Fokus auf den Umgang und die Wertschätzung von Auszubildenden. Nur wer eine Feedbackkultur auch wirklich lebt und bereit ist, seinen Nachwuchskräften Verantwortung zu übertragen, schafft die Voraussetzung, diese auch langfristig an einen Betrieb zu binden. Dies bestätigten auch die bei den Erfahrungskreisen anwesenden Gesellen Janis Gentner (Abele) und Jakob Groß (Reif GmbH). Beide waren im Jahr 2017 Bundessieger des Praktischen Leistungswettbewerbs in ihrem Gewerk und dürfen auf eine sehr gute Ausbildung zurückblicken. „Es hat sich gezeigt, dass eine hohe Ausbildungsqualität die beste Sicherheit ist, um geeigneten Nachwuchs zu finden und diesen im Anschluss dann auch zu binden“, berichtet Geschäftsführer Patrick Abele am Rande des Treffens. „Der Ausbildererfahrungskreis ist für uns eine ideale Plattform zur gegenseitigen Vernetzung. So kommen wir auch mit den Ausbildern anderer Betriebe in den Austausch und können von den Erfahrungen anderer profitieren“, so Abele weiter.

 

 

 

Nutzten den Ausbildererfahrungskreis zum Austausch: v.li. Dominik Maier (Handwerkskammer Ulm), Patrick Abele (Fliesen Abele) und Oswald Tretter (Bad Tretter).

Bildquelle: Handwerkskammer Ulm