Gesundheitshandwerker nützen Digitalisierung zur besseren Versorgung

6. Gesundheitskonferenz der Handwerkskammer Ulm rückt die Bedeutung der Gesundheitshandwerker in den Fokus.

In einer älter werdenden Gesellschaft dringen die Themen der Gesundheitshandwerker verstärkt in den politischen Diskurs. Gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) richtet die Handwerkskammer Ulm eine regelmäßige Gesundheitskonferenz aus. Damit soll die Handwerksposition im politisch geprägten Gesundheitswesen gestärkt werden. Im Rahmen der 6. Gesundheitskonferenz stand die Schnittstelle von digitalem Gesundheitswesen und Handwerk im Fokus. Die über 3.500 Gesundheitshandwerker-Betriebe im Flächenland Baden-Württemberg und knapp 600 Betriebe im Kammergebiet sind ein wesentlicher Baustein der Gesundheitsversorgung. Sie gewährleisten die gesundheitliche Versorgung in der Fläche der Regionen. Die Arbeit der Hörgeräteakustiker, Zahntechniker, Augenoptiker, Orthopädie-Techniker und Orthopädie-Schuhtechniker ist durch digitale Techniken und Innovationen im ständigen Wandel. Mit Neuerungen wie dem elektronischen Gesundheitsberuferegister oder der elektronischen Gesundheitskarte stellen die Gesundheitshandwerker die Schnittstelle zwischen Technik und Patient dar.

Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm, eröffnete die Konferenz: „Diese Handwerker nützen die Möglichkeiten der Digitalisierung als Bereicherung und Erweiterung ihrer Fähigkeiten und Einsatzfelder. Sie schaffen damit Lebensqualität.“ Es sei dafür wichtig, dass die Gesundheitshandwerker uneingeschränkten Zugang zu den jeweiligen versorgungsrelevanten Daten in den Regionen vor Ort bei ihren Patientinnen und Patienten haben. Krimmer betonte außerdem, dass ein fairer Wettbewerb unerlässlich sei: „Gerade im Hinblick auf ein mögliches E-Health-Gesetz II muss neben einer spannenden Innovation immer bedacht werden, dass Gesundheit und Krankheit nicht Gegenstand von Kommerz sein dürfen.“ Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Karin Maag hierzu: “Für mich ist vor allem wichtig, dass die Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern ein Prozess bzw. ein Mittel, um Versorgung zu verbessern.” Sie stellte in Ihrem Vortrag insbesondere heraus, dass in den neuen Innovationen große Chancen liegen: Entlastung der Ärzte, neue Berufsmöglichkeiten und Vernetzung der Leistungserbringer.

Joachim Krimmer sieht in dem digitalen Fortschritt eine Möglichkeit, von der sowohl Patienten als auch Betriebe profitieren können. Hierbei ist ein kontinuierlicher Austausch von Politik, Berufsverbänden, Krankenkassen, Lieferanten, Firmen und Betrieben zum Wohle der Patienten unerlässlich.

 

 

(v.l.n.r.): Matthias Müller, Vorsitzender des Südwestdeutschen Augenoptiker-Verbandes / Gunther Scheerer, stellvertretender Obermeister der Innung für Orthopädie – Schuhtechnik Baden – Württemberg / Kerstin Tschuck, Moderatorin, Beraterin für Wirtschaft und Politik / Karin Maag, gesundheitspolitische Sprecherin  der CDU-/ CSU-Bundestagsfraktion / Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm / Eberhard Schmidt, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker / Jakob Baschab, Hauptgeschäftsführer der Bundesinnung der Hörakustiker. (Bild: Handwerkskammer Ulm)