Handwerkskammer Ulm lobt Beschluss auf CDU-Landesparteitag.
Die Handwerkskammer Ulm fordert seit langem die Meisterprämie. Nun hat der handwerkspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Dörflinger, beim vergangenen CDU-Landesparteitag den Antrag auf Einführung einer Meisterprämie in Höhe von 1.500 Euro eingebracht und unterstützt. Der Parteitag hat diesen Antrag mit großer Mehrheit angenommen. In diesem Zuge hat Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm und auch Vorsitzender des Landesausschusses Bildung für das Baden-Württembergische Handwerk, die Wichtigkeit der Meisterprämie auf dem Parteitag dargelegt und den Beschluss begrüßt. Damit mache die CDU einen wichtigen Schritt in Sachen Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. „Endlich folgen den vielen Worten der Gleichwertigkeit konkrete Taten. Wir brauchen gute akademische Bildung, aber eben auch gute berufliche Bildung. Beides ist wesentlich für den Erfolg des Landes und für die Zukunftsperspektiven junger Menschen“, sagt Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm.
Knapp 550 junge Menschen wurden im vergangenen Jahr von der Handwerkskammer Ulm in den Meisterstand erhoben, in Baden-Württemberg waren es insgesamt rund 3150. Sie haben ihre Ausbildung selbst finanziert, anders als Studenten der Hochschulen, obwohl seit einigen Jahren bereits beide Ausbildungen im Rahmen des Europäischen Qualifikationsrahmen als gleichwertig eingestuft sind. „In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat es eine oft einseitige Ausdehnung der Förderung für die akademische Bildung gegeben. Das ist ungerecht und nicht sinnvoll. Die Politik hat die Aufgabe, diese aufgebaute große Kluft in den nächsten Jahren abzubauen. Wir wissen auch, dass das nicht von jetzt auf gleich geht. Insofern ist der Beschluss der CDU zur Meisterprämie jetzt ein ganz wichtiger Schritt für die Wertschätzung dem Handwerk gegenüber, aber auch ein kluger, weil diese Meister morgen die Bevölkerung mit exzellenter Handwerksleistung versorgen“, macht Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, deutlich.
Die Handwerkskammer Ulm führt der Politik seit langem die vielen Ungleichbehandlungen der beruflichen gegenüber der akademischen Ausbildung vor Augen, die der Einordnung des Europäischen Qualifikationsrahmens widersprechen. Beispielsweise hinterfragt die Kammer höhere Fahrtkosten für Schülerinnen und Schüler der Meisterausbildung gegenüber Studenten im öffentlichen Nahverkehr. Z.T. müssen Meisterstudenten einen bis zu drei Mal höheren Preis für die gleiche Strecke zahlen. Aber auch Schlechterstellungen beim Besuch von öffentlichen Veranstaltungen wie Theater, Kino, Schwimmbäder etc., wo es zwar Studentenermäßigungen gibt, aber keine für „Studenten der beruflichen Bildung“, bis hin zu Diskriminierungen bei Kindergeld und Steuerabzug. Wenn die Meisterprämie nach dem jetzigen Beschluss der CDU Baden-Württemberg tatsächlich im Doppelhaushalt der Landesregierung umgesetzt würde, wäre dies ein wichtiges Signal für alle jungen Handwerkerinnen und Handwerker und deren Karrierewege.
Die Meisterprämie – ein wichtiger Schritt in Sachen Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. (Bild: Handwerkskammer Ulm)