Weiterbildungsministerin Karliczek zu Gast im WBZU der Handwerkskammer Ulm mit Austausch zu Aufstiegs-Bafög und Reform des Berufsbildungsgesetzes.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek MdB und Ronja Kemmer MdB haben sich bei ihrem Besuch ein Bild von der Arbeit im Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien (WBZU) der Handwerkskammer Ulm gemacht. Hier wird theoretische Forschung mit praxisnaher Entwicklung kombiniert und in Weiterbildungen für Handwerksbetriebe übersetzt. „Wir wollen auch zukünftig das Bildungssystem deutlich und modern verändern. Das funktioniert auch durch die Zusammenarbeit mit der regionalen Wissenschaft. Das wissenschaftliche Betreiben der Forschung verbinden wir im WBZU mit der praktischen Welt in den Kellern und auf dem Dach. Damit kann Forschung durch das Handwerk auch faktisch beim Verbraucher ankommen“, sagt Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm.
Dazu gehören moderne und passende bildungspolitische Rahmenbedingungen für berufliche Weiterbildung. Die Ministerin wird bei ihrem Vorhaben zum Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) vom Handwerk unterstützt. „Für uns ist die geplante Anhebung des Meister-BaföGs ein wichtiger Schritt hin zur Stärkung der beruflichen Bildung“, so Krimmer. Das Gesetz unterstützt berufliche Weiterbildung finanziell. Damit wäre ein großer Schritt hin zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung getan und die Lücke von knapp 8.000 Euro Kosten zwischen Meisterstudent und Bachelorstudent pro Jahr entgegengewirkt. „Bildung ist wichtig für den Einzelnen, aber auch den Erfolg unserer Gesellschaft. Investitionen in Ausbildung und Weiterbildungen sichern Fachkräfte von morgen. Immer mehr Berufstätige nutzen das Aufstiegs-BaföG. Hier wollen wir mit der Reform systemisch ansetzen und beruflich qualifizierte Kräfte noch mehr ermutigen und fördern, damit sie weiterhin qualitative und zukunftsorientierte Leistungen für Kunden bringen können“, stellt Karliczek klar.
Krimmer zeigte sich erfreut über die Bemühungen der Bundesbildungsministerin im Zuge der Reform des Berufsbildungsgesetzes international verständliche Berufsbezeichnungen wie „Bachelor Professional“ (Meister) oder „Master Professional“ (Betriebswirt) zu ergänzen, aber Meister und Geselle als Titel nicht zu verdrängen. „Mit der Einführung dieser internationalen Bezeichnungen können wir zeigen, dass man im Handwerk gleichwertig seine Zukunft finden kann“, so Krimmer. Denn die Schülerinnen und Schüler seien heute schon früh von akademischen Titeln geprägt. Gleichwohl müssten die Bildungsmarken Meister und Geselle erhalten bleiben, an vorderster Stelle stehen. Das hatte die Vollversammlung der Handwerkskammer Ulm zuvor ausdrücklich beschlossen.
Und es gab Anlass zur Freude: Die Handwerkskammer Ulm kann mit ihrem InnoVET-Antrag in die Konzeptphase starten. Mehr lesen
Bildquellen: Handwerkskammer Ulm