Ein Drittel der Abiturienten im Handwerk sind weiblich

Insgesamt machen mehr als 1.000 junge Menschen mit Abitur im Gebiet der Handwerkskammer Ulm eine handwerkliche Ausbildung – und davon ein nicht geringer Teil junger Frauen. So sind in Ulm von 111 handwerklichen Auszubildenden mit Hochschulreife 46 weiblich, im Alb-Donau-Kreis 34 von 130, im Landkreis Biberach 39 von 141, im Landkreis Heidenheim 14 von 55, im Ostalbkreis 53 von 138, im Bodenseekreis 41 von 153 und im Landkreis Ravensburg 60 von 248. Damit sind knapp ein Drittel der Abiturienten im Kammergebiet weiblich. Auf alle Auszubildenden gesehen sind rund 20 Prozent im Gebiet der Handwerkskammer Ulm Frauen. „Durch den zunehmenden Einsatz von Maschinen und digitalen Arbeitsprozessen, der Vereinbarkeit von Familie und Karriere sind Handwerksberufe für Frauen attraktiv“, sagt Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm.

Mit Aktionen, praktischer Berufsorientierung  oder Bildungspartnerschaften gelingt es Handwerksbetrieben zunehmend, Frauen für handwerkliche Berufe zu begeistern. „Es gilt, Vorurteile abzubauen und durch den direkten Kontakt mit unseren Handwerken und Betrieben Zugänge für die Schülerinnen zu schaffen“, betont Krimmer. Im Rahmen des „Girls Day“ und des Projekts „Frauen im Handwerk“ haben das Kepler-Gymnasium Ulm und Sylke Lambert, Betriebsinhaberin vom Steinmetzbetrieb Lambert aus Ulm, in einem gemeinsamen Projekt ein Wandrelief gefertigt. „Es war ein spannendes und auch forderndes Projekt für die Jugendlichen und mich. In dieser kurzen Zeitspanne hat sich gezeigt, mit welch positiven Engagement die Schülerinnen und Schüler an die für sie unbekannte Arbeit gegangen sind“, berichtet Lambert. Auch die Schüler zeigten sich beeindruckt. So sei es für sie spannend gewesen, eine Idee und ein Konstrukt aus ihrem Kopf direkt in einen Werkstoff umzusetzen.

Zur Präsentation des fertiggestellten Wandreliefs ist neben der Schulleiterin Dr. Karin Weidner-Reuter und Vertretern der Handwerkskammer Ulm auch der handwerkspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Martin Grath gekommen. Das Handwerk setzt weiterhin auf moderne Arbeitsmarktbedingungen, wie beispielsweise Teilzeitausbildungen und -beschäftigungen, sowie Berufsbilder am Puls der Zeit, um für zukünftige Fachkräfte attraktiv zu sein.