Handwerkskammer Ulm ist landesweite Pilotregion.
Rund 20 Prozent der Auszubildenden im Gebiet der Handwerkskammer Ulm sind weiblich. Ein neu gegründetes Mentorinnen-Netzwerk unterstützt nun acht von ihnen in einer Pilotphase über einen Zeitraum von rund sechs Monaten. Dabei begleiten die Mentorinnen die Auszubildenden auf dem Weg ihrer Persönlichkeits- und Karriereentwicklung im Handwerk. Im Pilotprojekt arbeiten acht Paare aus unterschiedlichen Betrieben und Gewerken miteinander.
Die Mentorinnen sind erfahrene Handwerkerinnen und Betriebsinhaberinnen. Sie beraten ihre Mentees, also die Auszubildenden, in Einzelgesprächen, geben ihnen Hilfestellungen und einen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Neben regelmäßig stattfindenden Treffen können sich die Auszubildenden auch digital mit ihren Mentorinnen austauschen. Durch das Mentoring-Programm wird der Austausch unter Frauen im gewerblich-technischen Handwerk gefördert. Die berufliche Identität von Frauen im Handwerk wird gestärkt. Ein weiteres Ziel dieser Maßnahme ist es, die vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen zu verhindern und die weiblichen Nachwuchskräfte im regionalen Handwerk zu binden. Aktuell gibt es im Kammergebiet der Handwerkskammer Ulm rund 3.500 weiblich geführte Betriebe. „Es ist toll, dass wir gestandene Handwerkerinnen in unserem Kammergebiet haben. Und dass sich diese bereit erklären und ihre teure Zeit opfern, um ihre Erfahrungen und ihr Wissen an die jüngere Generation weiblicher Handwerker weiterzugeben“, sagt der Präsident der Handwerkskammer Ulm, Joachim Krimmer. „Aus dieser Tradition heraus hat unser Handwerk seit Jahrhunderten funktioniert und so wird es auch in Zukunft gehen.“
Das Mentorinnen-Netzwerk für Frauen wurde im Rahmen des vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg geförderten Projektes „Frauen im Handwerk“ ins Leben gerufen. Die Handwerkskammer Ulm ist Pilotregion zur Erprobung des Mentoring-Netzwerkes. Zum Ende des Jahres wird es eine Evaluierung durch das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) der Universität Tübingen geben. Bei einer erfolgreichen Umsetzung soll das Mentoring-Programm anschließend auf ganz Baden-Württemberg ausgeweitet werden.
Bildunterschrift: Nach ihrem ersten Workshop und einem persönlichen Kennenlernen freuen sich Auszubildende und Mentorinnen auf ihre weiteren Zusammentreffen. Die Teilnehmer stammen aus dem Stadtkreis Ulm, dem Alb-Donau-Kreis, dem Landkreis Biberach, dem Ostalbkreis sowie dem Landkreis Heidenheim.
Bild: Handwerkskammer Ulm