Betriebswirte starten im Handwerk durch

Handwerkskammer Ulm zeichnet 18 Geprüfte Betriebswirte aus – 17 Prozent der Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee suchen einen geeigneten Nachfolger

Gruppenbild aller Betriebswirt-Absolventen.

18 neue Betriebswirtinnen und Betriebswirte im Gebiet der Handwerkskammer Ulm konnten ihre Zeugnisse in Empfang nehmen und ihren Abschluss feiern. Rund 700 Stunden in Voll- oder Teilzeit haben sie in ihre Weiterbildung investiert. Jetzt haben sie den höchsten Bildungsabschluss im Handwerk erreicht, der auf der gleichen Stufe steht wie ein Masterabschluss nach einer akademischen Ausbildung. Im Unterschied zum Abschluss an einer Hochschule baut der Betriebswirt des Handwerks auf einer Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrung auf. So lernen Teilnehmende beispielsweise, Führungsaufgaben speziell in kleinen und mittleren Betrieben zu übernehmen.

Gleich zwei Absolventen kommen von der Familie Moser: Die Geschwister Kathleen und Maximilian Moser haben zusammen gelernt und durften nun auch gemeinsam mit ihrer Familie feiern. Maximilian Moser wird einmal den Familienbetrieb Holzbau Moser in Biberach-Birkenhard übernehmen. Dafür sieht er sich mit der Weiterbildung zum Betriebswirt gut gerüstet: „Der Unterricht hat wirklich Spaß gemacht. Man ist einfach schon etwas älter und weiß, wofür man lernt“, kommentiert er die vergangenen lernintensiven Monate.

Allein im Gebiet der Handwerkskammer Ulm stehen in den kommenden Jahren mehr als 3.400 der insgesamt über 20.000 Handwerksbetriebe zur Übergabe an. Das sind gut 17 Prozent aller Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee. „Viele Handwerksbetriebe im Kammergebiet suchen in den nächsten Jahren junge und mutige Chefinnen und Chefs. Den Absolventen stehen jetzt alle Türen offen“, so Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Wichtig ist Mehlich, dass jungen Betriebsgründern und Nachfolgern nicht durch überbordende Bürokratie Steine in den Weg gelegt werden. „Die Politik darf nicht weitere Belastungen und Erschwernisse für die Betriebe bringen. Jetzt ist die Zeit, der ständig weiterwachsenden Bürokratie entgegenzutreten und Bremsen zu lösen, damit es Spaß machen kann, einen Handwerksbetrieb zu führen.“

Um potenzielle Übergeber und Übernehmer zusammenzubringen, hat die Handwerkskammer Ulm vor acht Jahren das Zentrum für Betriebsnachfolge (ZEN) gegründet. Seither sind insgesamt mehr als 1.500 Betriebsübergaben erfolgreich betreut worden.

Zur Übergabe stehende Handwerksbetriebe nach Landkreisen:

Alb-Donau-Kreis: 502
Stadtkreis Ulm: 189
Landkreis Biberach: 457
Landkreis Heidenheim: 289
Ostalbkreis: 765
Landkreis Ravensburg: 782
Bodenseekreis: 496