Handwerkskammer Ulm bringt Azubis und Betriebe zusammen

Gefördertes Projekt „Passgenaue Besetzung“ verlängert – Bilanz der Handwerkskammer Ulm – Ausbildungssuche hinkt wegen Corona hinterher

Die Handwerkskammer Ulm findet für Betriebe einen passenden Azubi oder vermittelt jungen Menschen einen passenden Arbeitgeber im Handwerk. Die Bilanz der geförderten Arbeit der „Passgenaue Besetzung“ zeigt: Im Jahr 2019 haben rund 150 Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee die Beratung für sich genutzt. Für 62 Auszubildende sind passende Ausbildungsbetriebe gefunden worden. Im ersten Halbjahr 2020 sind es, u.a. wegen Corona, erst rund 30 Betriebe und 11 Auszubildende gewesen. Diese Arbeit ist ein Beitrag zur Fachkräftesicherung im Handwerk. „Der Ausbildungsmarkt hinkt zurzeit hinterher. Corona hat die vielen Kontakte zwischen Betrieben und Jugendlichen zerschnitten und ausgesetzt. Trotzdem dürfen sie die Ausbildungssuche nicht vergessen und sollten sie jetzt aktiv betreiben“, so Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Das Programm ist nun bis 2023 verlängert. Denn Handwerksbetriebe bieten krisensichere Arbeitsplätze – auch nach der Krise. Kluge Unternehmer investieren auch jetzt in ihr künftiges Personal. Wer heute nicht ausbildet, hat morgen vielleicht keine Fachkräfte, die die Aufträge der Kunden abarbeiten. Eine frühzeitige Berufsorientierung und Unterstützung beim Finden eines passenden Ausbildungsbetriebes ist wichtig. Hier setzt das Förderprogramm „Passgenaue Besetzung“ an. Gerade jetzt kommt es darauf an, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu stärken und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass gut ausgebildete Fachkräfte Ausgangspunkt der Wirtschaftskraft des Handwerks sind. Die Handwerksbetriebe haben ihr Personal gehalten und wollen dies weiterhin tun, weil sie wissen, dass auch wieder andere, Nicht-Krisenzeiten kommen werden. Jetzt in die Ausbildung von jungen Menschen zu investieren, ist vorausschauend und klug. Die Kammer hat sich in ihrem Beratungsangebot an die aktuelle Situation angepasst. Beratung findet jetzt beispielsweise auch per WhatsApp-Kontakt oder Videokonferenz statt.

Im Gebiet der Handwerkskammer Ulm sind noch 986 Ausbildungsplätze als freistehend gemeldet. Regional verteilt gibt es im Landkreis Ravensburg derzeit 240 offene Lehrstellen, im Ostalbkreis 211. Im Alb-Donau-Kreis sind 129, im Landkreis Biberach 200, im Landkreis Heidenheim 37, im Bodenseekreis 102 und im Stadtkreis Ulm momentan 67 Lehrstellen unbesetzt. Insbesondere in den Ausbildungsberufen Elektroniker, Maurer, Zimmerer, Metzger, Maler und Lackierer sowie Beton- und Stahlbetonbauer stehen Lehrstellen zur Verfügung. „Wir können quasi in jeder Region noch nahezu jeden Berufswunsch anbieten. Und unsere Ausbildungsberater helfen auch dabei, wenn man sich als Jugendlicher oder auch als Eltern für einen Berufswunsch orientieren will“, so Mehlich.

Das Programm „Passgenaue Besetzung – Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen sowie bei der Integration von ausländischen Fachkräften“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und durch den Europäischen Sozialfonds gefördert.