Kollege Roboter auf der Baustelle

Die US-amerikanische Firma „Boston Dynamics“ baut Roboter, die sich sicher auf Baustellen und in unwegsamem Gelände bewegen können.

Er hört auf den Namen „Spot“, hat die Form und Größe eines Hundes und bewegt sich bisweilen etwas hastig durch seine Umgebung. Und seit Anfang diesen Jahres kann er für 75.000 US-Dollar gekauft werden. Die Rede ist von dem neuesten Robotersystem der US-amerikanischen Firma „Boston Dynamics“.

Beim Hersteller sieht man zukünftig viele Einsatzmöglichkeiten des vierbeinigen Roboters, beispielsweise das autonome Vermessen von unwegsamem Gelände und die eigenständige Inspektion von Baustellen. Dabei kommt Spot vor allem seine Beweglichkeit zugute: Er kann Treppenstufen erklimmen, durch Sand und Geröll waten, über Hindernisse klettern und mithilfe eines Greifarms sogar Türen öffnen und hindurchgehen.

Das verschafft ihm einen klaren Vorteil gegenüber konventionellen Bau-Robotern, die sich nur auf ebenem Untergrund bewegen lassen. Die Schweizer Firma Hilti bietet mit dem Jaibot beispielsweise ein Robotersystem für Baustellen, das zwar selbständig und ohne Ermüdungserscheinungen Löcher in Betondecken bohren kann. Doch aufgrund seiner eingeschränkten Mobilität kann Jaibot sich nicht autonom in einer Baustellenumgebung fortbewegen.

Woran das liegt, erläutert Mostafa Akbari-Hochberg, der Gründer des Startup-Unternehmens Holobuilder in den „VDI Nachrichten“: „Eine Baustelle ist eine sehr komplexe Umgebung. Eine Baustelle verändert sich andauernd, Kabel hängen von der Decke und es gibt viel, worüber Roboter stolpern können.“

Bei Boston Dynamics plant man derweil schon den Markteintritt in Europa. Noch in diesem Jahr soll der hündische Bauhelfer auch hierzulande zum Kauf angeboten werden. Außerdem soll in Partnerschaft mit dem kalifornischen Softwarehaus Trimble ein Antennensystem als „Aufsatz“ für den Roboter zum hochgenauen Kartieren eines Rohbaus oder eines Baugeländes entstehen.

Auf verschiedenen Baustellen hat Spot bereits seine Arbeit im Testbetrieb aufgenommen, wie beispielsweise beim Bau des 1,2 Milliarden US-Dollar teuren Harvey Milk Flughafen-Terminals in San Francisco. Dort war das Anlernen des Roboter-Hundes anscheinend denkbar einfach: Der Mensch zeigt ihm seine neue Arbeitsumgebung, indem er ihn anleint und mit ihm über die Baustelle „Gassi geht“.

Stefan Daub/Energy Robotics GmbH
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