Mitarbeitergespräche – Was passt zu meinem Betrieb?

Viele Betriebe haben sich bereits mit dem Thema Mitarbeitergespräch auseinandergesetzt. Jedoch scheitern einige von ihnen daran, wenn das klassische Format nicht den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Führungskräften gerecht wird.

Was ist ein Mitarbeitergespräch?

Ein Mitarbeitergespräch ist ein Gespräch zwischen einer Führungskraft und ihren Mitarbeitenden. Diese Art von Gespräch unterscheidet sich von der routinemäßigen Alltagskommunikation und hat folglich einen ganz bestimmten und vorher definierten Zweck. Es ist möglich Mitarbeitergespräche zu regelmäßigen, geplanten Terminen – aber auch anlassbezogen stattfinden zu lassen. Meist handelt es sich dabei um ein Vier-Augen-Gespräch und nur in Einzelfällen kann es vorkommen, dass eine weitere Person zum Gespräch hinzugezogen wird.

Weshalb werden Mitarbeitergespräch geführt?

Die Zielsetzungen eines Mitarbeitergesprächs können dabei verschiedene Bereiche abdecken. Einmal kann das Mitarbeitergespräch als Beratung dienen, in welcher Sachaufgaben besprochen werden, um den Mitarbeitenden in der Erfüllung einer Aufgabe zu unterstützen. Eine weitere Funktion des Gesprächs kann die Informationsweitergabe sein, um zum Beispiel Führungsentscheidungen und Arbeitsanweisungen zu erläutern. Des Weiteren können durch diese Art der Kommunikation Mitarbeitende motiviert werden, indem gemeinsame Ziele vereinbart werden und guten Leistungen Anerkennung geschenkt wird. Zur Lösungssuche für bestehende Probleme kann ein Mitarbeitergespräch auch von Vorteil sein. Dabei können Problemlösungen durch disziplinarische Fragestellungen und Kenntnisse der Mitarbeitenden im Mitarbeitergespräch gefunden werden.

Mitarbeitergespräch mal anders

Zumeist möchten die Führungskräfte das Mitarbeitergespräch zum Austausch mit ihren Mitarbeitern und als Ausdruck Ihrer Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nutzen. Dafür eigenen sich auch andere Formate als der klassische Leitfaden oder Beurteilungsbogen.

Das Kurz-Mitarbeitergespräch zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es zumeist nur 10 bis 15 Minuten dauert, dafür aber in wesentlich kürzeren Intervallen z.B. alle 2 Wochen stattfindet. Es gibt keine feste Agenda, die Inhalte bestimmt maßgeblich der Mitarbeitende. Dabei kann es sich auch nur um einen lockeren Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter handeln. Wichtig bei dieser Form des Mitarbeitergesprächs ist es, dass es regelmäßig stattfindet, unabhängig davon, ob es etwas Konkretes zu besprechen gibt. Zudem sollte es nicht mit den üblichen Jour Fix bzw. Arbeitsbesprechungen vermischt werden.

Beim Bewegten Mitarbeitergespräch sitzen die Gesprächsteilnehmer nicht gemeinsam in einem Raum am Tisch, sondern gehen dafür an die frische Luft und machen einen Spaziergang.  Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Bewegung förderlich für die kognitiven Funktionen sein kann. Dieser Effekt kann sich somit auch positiv auf das gemeinsame Gespräch auswirken. Durch die Bewegung gibt es auch keinen festen Leitfaden, welcher abgelesen wird. Es entwickelt sich viel mehr ein natürlicher Gesprächsverlauf.

Das Visuelle Mitarbeitergespräch beinhaltet den Grundgedanken, dass durch den Mitarbeitenden der Gesprächsfokus gelegt wird, um so entsprechend die Gesprächsanteile danach ausrichten zu können. Dies geschieht in zwei Schritten. Zunächst sortiert der Mitarbeitenden die Themen des Mitarbeitergespräches nach seiner persönlichen Wichtigkeit. Danach wird jedes Thema hinsichtlich seiner persönlichen Zufriedenheit im Betrieb einordnet. Dies ergibt letztlich die Agenda. Das Ganze wird mit Kärtchen umgesetzt, das gibt eine haptische und visuelle Komponente. Bei diesem Format ist der Vorteil, dass eine schnelle und einfach Dokumentation möglich ist. Außerdem ist eine einfache Zusammenfassung über alle Mitarbeiter möglich, um dadurch priorisiert eigene Maßnahmen für den Betrieb abzuleiten.

Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Mitarbeitergespräch

Einige Tipps hat auch die Personalberaterin parat: Der Gesprächspartner sollte im Gespräch immer wertgeschätzt werden. Die Standpunkte, Motive und Bedürfnisse des Gegenübers sollen nachvollzogen werden und es soll dabei gemeinsam gearbeitet werden. Damit der Mitarbeitende das Gespräch als ehrlich und glaubwürdig einschätzt, sollte offen kommuniziert werden. Dazu zählt, dass aktiv und zielgerichtet miteinander geredet wird. Zusätzlich sollte die Führungskraft auch fachlich überzeugen und Informationen nicht als Machtmittel oder Mittel zum Zweck einsetzen. Besonders wichtig ist außerdem, dass genügend Zeit eingeplant wurde und Störungen vermieden werden.

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