Nach gut einem Jahr der betrieblichen Anpassungsqualifizierung hat Marin Ereiz für seinen in Bosnien-Herzegowina erworbenen Berufsabschluss als Elektroniker nun auch in Deutschland die volle Anerkennung erhalten und verkörpert damit sehr gelungen das im Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) verfolgte Ziel, Menschen mit einem im Ausland erworbenen Berufsabschluss langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Als Partner der Anpassungsqualifizierung hat er mit der Firma Elektro Stotz GmbH + Co KG nicht nur fundiert die im Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz-/BQFG-Verfahren festgestellten Unterschiede seiner beruflichen Qualifikation zum deutschen Referenzberuf „Elektroniker, FR Energie- und Gebäudetechnik“ ausgeglichen, sondern gleichzeitig einen Betrieb und Arbeitgeber mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten gefunden.
Und auch die Personalgewinnung innerhalb der Firmengruppe Burk, unter dessen Dach die Firma Elektro Stotz agiert, ist weit gefächert und geht verschiedene Wege. Neben der klassischen Berufsausbildung wurden in der Vergangenheit immer wieder auch Menschen mit ausländischem Berufsabschluss Bestandteil des mittlerweile 240 Mann starken Unternehmens. Mit rund 90 Mitarbeitern in der Sparte Elektrotechnik geht es vor allem darum, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die mittel- und langfristig auch die interne Weiterentwicklung für sich entdecken und dann verantwortungsvolle Posten wie die des Obermonteurs ausfüllen zu können. Kurz: dringend benötigte qualifizierte und tatkräftige Mitarbeiter.
So wurde Marin Ereiz zu Beginn auch erst einmal auf Herz und Nieren geprüft: „Eine umfassende Kompetenzfeststellung und betriebliche Beurteilung ist unumgänglich und die erste Hürde für angehende Mitarbeiter, die noch keinen deutschen Abschluss vorweisen können“, unterstreicht Dirk Binder.
Denn der Fachkräftemangel ist natürlich auch im Hause Stotz spürbar: „Das macht sich vor allem bemerkbar, wenn es darum geht, qualifiziertes Personal zu finden, das bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Auf dem Weg dahin bieten wir unseren Mitarbeitern Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und unterstützen sie, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Das schließt selbstverständlich auch unsere ausländischen Mitarbeiter mit ein.“
Marin Ereiz hat nach seinem mutigen Start in Deutschland also nicht nur sprachlich Einiges dazu gelernt. Mittlerweile kann er ein 2 Mann starkes Team auf der Baustelle führen und hat mit der vollen Anerkennung einen weiteren Schritt in die richtige Richtung geschafft – Fuß zu fassen auf dem Arbeitsmarkt – qualifiziert und anerkannt.
Um Unterschiede zu einem deutschen Referenzberuf auszugleichen, kommen neben der überwiegend betrieblich ansetzenden Anpassungsqualifizierung auch überbetriebliche Maßnahmen oder Kooperationen mit Partnerbetrieben in Frage. Informationen über Wege und Möglichkeiten der Anpassungsqualifizierung erhalten Betriebe und deren Mitarbeiter bei Ihrer zuständigen Ansprechpartnerin:
Kristin Heidelmeyer-Krug
Telefon 0731 1425-6231
k.heidelmeyer@hwk-ulm.de
Das Teilprojekt “Anpassungsqualifizierung im Handwerk” der Handwerkskammer Ulm ist Teil des IQ Netzwerk Baden-Württemberg. Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).