„Das ist euer Handwerksbetrieb“

Zimmerermeister Uwe Maier zeigt Gestaltungsmöglichkeiten der Personalführung in seinem Handwerk auf.

Einmal im Monat sind der Präsident der Handwerkskammer Ulm, Joachim Krimmer, und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich zusammen mit Vertretern der regionalen Politik zu Gast bei einem Handwerksbetrieb. Beim Besuch von Uwe Maier Holzbau in Heidenheim waren auch SDP-Landtagsangeordneter und Vorsitzender der Landtagsfraktion und Landespartei in Baden-Württemberg Andreas Stoch sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt Heidenheim gekommen. Zimmerermeister Uwe Maier hat den Anwesenden einen Einblick in seine Prioritäten der Personalführung gegeben:  „Vertrauen, damit die Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbstbestimmt arbeiten können, individuelle Bildung, Teamwork, angemessene Bezahlung und die Freiheit auf Kreativität sind in meinem Betrieb grundlegend“, sagt Maier, „Ausbildung schafft Zukunft im Handwerk.“

Diese Meinung teilt auch Mehlich: „Eine gute Ausbildung erhält die hohe Qualität im Handwerk. Daher wollen wir auch die Meisterausbildung weiter stärken. Ein Weg ist, dass wir weiter daran arbeiten, dass die Meisterprämie im Land kommt.“ Diese soll die berufliche Bildung der akademischen in Sachen Finanzierung und Wertschätzung näher bringen. „Das Handwerk ist die Zukunft, es bietet Perspektive auch in Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung“, sagt Stoch. Dies müsse auch den Eltern deutlich gemacht werden. Eine frühzeitige Berufsorientierung sei entscheidend. Uwe Maier bietet deshalb auch Praktikumsstellen an, um bei den jungen Menschen eine Affinität zu seinem Beruf zu schaffen.

Der Betriebsinhaber will nämlich nicht nur Nachwuchs aller Schularten werben, sondern diesen auch langfristig halten. Hierfür bietet Maier seinem Team unter anderem Mitarbeitergespräche, freie Obst- und Gemüsekörbe und überträgt ihnen eigene Projekte, die individuelle Stärken und Talente fördern. „Das ist euer Handwerksbetrieb“, betont er gegenüber seinen 28 Mitarbeitern immer wieder. „Aktuell verlassen rund zwei Drittel aller im Handwerk Ausgebildeten dieses im Laufe ihres Berufslebens wieder. Mit unserer Personalberaterin wollen wir unter dem Projekt ‚Dialog und Perspektive Handwerk 2025‘ des Wirtschaftsministeriums und des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) langfristig die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe sichern“, so Mehlich. In diesem Zusammenhang sei es laut Maier auch als Chef wichtig, sich Auszeiten zu nehmen, den Mitarbeitern Verantwortung zu übertragen und damit die Motivation auf beiden Seiten zu steigern. Krimmer merkt an, dass es eine Herausforderung an die kommenden Meister sei, gute Unternehmer und Organisatoren zu werden und sich selbst als Betriebsinhaber gleichzeitig Freiräume zu schaffen. Denn die Auftragslage ist laut Maier ungebrochen gut, weshalb er noch in diesem Jahr eine Betriebserweiterung plant.

Junge Menschen, die noch einen Ausbildungsplatz im Handwerk suchen, können sich online im Lehrstellenradar der Handwerkskammer Ulm über freie Ausbildungsplätze in ihrer Nähe informieren. Bei Fragen zum Thema Ausbildung im Handwerk helfen die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm gerne weiter – Telefon: 0731 1425-6221.

(v.r.) Präsident Joachim Krimmer, Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich und MdL Andreas Stoch erhielten Einblick in den Zimmererbetrieb von Uwe Maier. (Bild: Handwerkskammer Ulm)