Handwerksbetriebe nutzen Inklusion für sich

Potential und Stärken von Menschen mit Behinderung erkennen.

Seit 2015 unterstützt die Handwerkskammer Ulm Handwerksbetriebe bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung. Beim Gesprächstermin mit Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg und Petra Spätling-Fichtner vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist deutlich geworden, dass das Handwerk seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Dass diese Menschen den Betriebsalltag bereichern und voll motivierte und zuverlässige Mitarbeiter sein können, ist noch nicht in allen Köpfen angekommen. „Wenn Menschen mit Behinderung ihren Fähigkeiten und Stärken entsprechend eingesetzt werden, sind sie ein noch immer unterschätztes Arbeitskräftepotential in Zeiten des Fachkräftebedarfs“, meint Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm. Staatssekretär Schmachtenberg ergänzt: „Wir wollen einen Bewusstseinswandel schaffen und die Öffentlichkeit und Betriebe für das Thema sensibilisieren und aufschließen.“

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist nicht nur aufgrund der demografischen Entwicklungen wichtig, sondern sozialpolitisch und wirtschaftlich notwendig. So werden junge Menschen mit Behinderung nachhaltig und gleichberechtigt in Ausbildung und (Weiter-)Beschäftigung integriert. Im Gebiet zwischen Jagst und Bodensee geht die Handwerkskammer von ca. 2.000 potentiellen Fachkräften für die Handwerksbetriebe aus. In den letzten zehn Jahren haben im Kammergebiet knapp 5.000 junge Menschen eine derartige Fachpraktikerausbildung begonnen. „Wir haben ein Interesse daran, alle Personengruppen in Ausbildung und Beruf zu bringen – Menschen mit Behinderung, Studienabbrecher und Geflüchtete“, sagt Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm. „Die Handwerksbetriebe haben Platz für jeden, der engagiert und leistungsbereit ist.“

Die Handwerkskammer Ulm berät bei der Inklusion in Ausbildung und unterstützt bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Über Betroffenenkreise ist zudem ein Erfahrungsaustausch möglich. Die Inklusionsberatung der Handwerkskammer Ulm gibt auch Auskunft zu Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten bei Ausbildung oder Beschäftigung. Die Beratung setzt auf enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit Leistungsträgern, Arbeitsagenturen und -vermittlungen sowie Integrationsämtern und Integrationsfachdiensten.

(v.l.n.r.) Petra Spätling-Fichtner und Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben sich mit Vertretern der Handwerkskammer Ulm, Dr. Stefan Rössler, Geschäftsbereichsleiter Unternehmensberatung, Alexandra Natter, Personalberatung, und Dominik Maier, Fachbereichsleiter Nachwuchswerbung, austauscht. (Bild: Handwerkskammer Ulm)