Schwierige Zeiten

Die Situation für unsere Handwerksbetriebe im Kammergebiet könnte kaum unterschiedlicher sein. Das zeigen auch die Daten der aktuellen Konjunkturumfrage. Auf der einen Seite stehen etwa die Klimahandwerke, die Ende des Jahres ordentlich zu tun hatten. Auf der anderen Seite sind die Gesundheitshandwerke, personenbezogene Dienstleistungen und der Gewerbliche Bedarf, die mit der Geschäftslage im vierten Quartal nur bedingt zufrieden waren. Das Bauhauptgewerbe entwickelt sich zunehmend zum Sorgenkind. Bei den klassischen Baugewerken sorgen gestiegene Zinsen und Einkaufspreise, hohe Energiekosten und die Kürzung bei der Neubauförderung für herausfordernde Zeiten. Das Polster in den Auftragsbüchern wird dünner. Die Wolken, die über dem regionalen Handwerk aufziehen, werden dunkler. Es wird jetzt konjunkturell zunehmend schwierig. Und das heißt: es wird auch gesellschaftlich und politisch schwieriger. Unsere Betriebe und ihre Mitarbeitenden brauchen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen. Es ist jetzt höchste Zeit, zu machen. Ein Appell, den wir jetzt auch mit unserer Postkarten-Aktion an die Bundesregierung richten (siehe Beitrag unten links). Wir brauchen jetzt dringend Verlässlichkeit und Planbarkeit. Sei es beim Bürokratieabbau, der Energieversorgung oder bei der Förderkulisse. Unsere Handwerkerinnen und Handwerker brauchen wieder Luft zum Atmen. Nur so können sie die schwierigen Zeiten überstehen. Und die aufkommenden dunklen Wolken am Konjunkturhimmel wieder zügig beiseiteschieben.

Katja Maier, Vizepräsidentin und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 4-2024.



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