Das Jahr 2024 startet mit guten Nachrichten: wir haben wieder mehr Azubis, die im Handwerk eine Lehre beginnen. Im vergangenen Jahr haben über 2.700 junge Menschen ihre Ausbildung in unseren Handwerksbetrieben zwischen Ostalb und Bodensee gestartet. Das ist ein Plus von 1,9 Prozent – also 50 zusätzliche Azubis im Vergleich zur Jahresstatistik 2022. Ein Grund zur Freude. Unsere Ausbildungszahlen zeigen mir, dass das regionale Handwerk bei jungen Menschen nicht abgeschrieben ist. Handwerk bietet ihnen vielseitige Möglichkeiten. Unsere Azubis können beim Klimaschutz mitanpacken, Transformationsprozesse voranbringen und die Kunden vor Ort mit wichtigen Leistungen versorgen. Sie können richtig viel bewegen. Das ist toll. Trotzdem haben wir im Ulmer Kammergebiet über 500 Lehrstellen, die wir nicht besetzen konnten. Das bereitet uns Sorgen. Denn jede freie Lehrstelle ist eine zu viel. Das müssen wir in diesem Jahr ändern und besser machen: Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, junge Menschen für unsere Handwerke zu begeistern. Wir müssen ihnen zeigen, dass es sinnvoll und erfüllend ist, in einem Handwerksbetrieb zu arbeiten. Wir müssen sie davon überzeugen, dass es Spaß macht ein Handwerk zu erlernen. Und wir müssen mit Klischees aufräumen, die sich hartnäckig halten. Dazu müssen wir den jungen Menschen Einblicke in unsere Handwerkswelt geben, wann immer es möglich ist. Sei es bei der Berufsorientierung, Schulpraktika, den Praktikumswochen oder auf Messen: Jeder neue Azubi ist eine Chance für unser Handwerk.
Michael Bucher, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm aus dem Landkreis Ravensburg.
Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 1/2-2024.
