Investieren lohnt sich

Wir reden im Handwerk viel über den Nachwuchs. Er fehlt uns. Auch im Ulmer Kammergebiet sind in den vergangenen zehn Jahren die Azubi-Zahlen stetig zurückgegangen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen wollen viele junge Leute heute lieber studieren, als direkt nach der Schule eine Ausbildung zu machen. Zum anderen gibt es generell viel weniger potenzielle Bewerber, weil die Geburtenraten zurückgegangen sind.

Es ist also gar nicht so einfach für Handwerksbetriebe, die ausbilden wollen. Sie müssen erst einmal einen Azubi finden. Viele unserer Ausbildungsbetriebe lassen sich immer neue Sachen einfallen: Sie unterstützen Azubis beim Führerschein, bieten tolle Fortbildungen an oder speziellen Nachhilfeunterricht. Eine interessante Möglichkeit ist sicher auch das Zertifikat „TOP-Ausbilder“ unserer Handwerkskammer. Es freut mich als Jury-Mitglied sehr, dass wir diese besondere Auszeichnung schon zum dritten Mal an 19 motivierte Ausbildungsbetriebe überreichen durften.

Für mich steht ganz klar fest, es lohnt sich immer in junge Menschen zu investieren. Wenn Azubis ihre Talente und Fähigkeiten im Handwerk einbringen, können sie weit kommen. Zum Beispiel bei den Deutschen Meisterschaften im Handwerk. Daniel Windmüller hatte das Bodenleger-Handwerk gar nie so richtig auf dem Schirm. Er hat sich zuerst einmal für ein Studium entschieden. In den Semesterferien hat er dann beim Vater seiner Freundin im Betrieb ausgeholfen. Und dort erste Erfahrungen gesammelt. Letztes Jahr hat er es dann aufs Treppchen bei den Deutschen Meisterschaften geschafft. Das ist eine tolle Leistung. Und sie zeigt mir: Investitionen in die Ausbildung junger Menschen zahlen sich aus.

Wilfried Pfeffer, Vizepräsident und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 5-2024.



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