Der Bedeutung des Handwerks bewusst

Jeder von uns spürt die aktuelle, besondere Situation gerade auf unterschiedliche Art. Eine Umfrage unter unseren Handwerkerinnen und Handwerkern zeigt, dass zurzeit 74 Prozent der Betriebe von Umsatzrückgängen und mehr als jeder zweite von Auftragsstornierungen betroffen sind. Die Kunden fürchten sich vor Ansteckung. Das Bild in den einzelnen Gewerken ist aber differenzierter: Am häufigsten von Umsatzeinbrüchen betroffen sind die Gesundheits-, die Kfz-, die Lebensmittel- und die persönlichen Dienstleistungshandwerke. Sie sind zum Teil von behördlich angeordneten Betriebsschließungen betroffen. Derzeit noch am geringsten fällt die Betroffenheit in den Bauhauptgewerken aus. Unsere wichtigste Ressource und Kapazität fehlt in diesen Tagen auch neben so manchem Material an mancher Stelle: Unsere Fachkräfte, die Kolleginnen und Kollegen also. Durch Krankheit, Quarantäne oder Aufsicht der Kinder fallen sie zeitweise aus. Das ist besonders problematisch in sogenannten systemrelevanten Gewerken, die die Grundversorgung der Bevölkerung sichern. Zwei Dinge zeichnen das Handwerk in dieser Krise aus. Erstens: Wir Handwerkerinnen und Handwerker passen uns an die herausfordernden Situationen an. Wir ergreifen Initiativen, werden aktiv zusammen mit unseren Mitarbeitern. Die behalten wir und lassen uns nicht auseinanderdividieren. Wir halten zusammen. Zweitens: In der Öffentlichkeit wird nun noch mehr als sonst deutlich, welche Bedeutung das Handwerk für das Allgemeinwohl hat. Ohne uns steht die Welt still und die Haare wachsen. Vielleicht kommt dem Handwerk nach der Krise noch mehr Wertschätzung zu. Tragen wir unseren Teil dazu bei und helfen mit, unser Land am Laufen zu halten.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 8.