Echte Interessen

Die Geburtsstunde der Themen, die wir spätestens in acht Jahren ganz konkret im handwerklichen Alltag spüren, ist heute – in der europäischen Hauptstadt Brüssel. EU-Verordnungen werden zu Landesgesetzen. Deshalb müssen wir Handwerker regelmäßig in Brüssel sein und unsere Welt erklären. Erklären, was wir unter Begriffen wie sozial, nachhaltig, Mittelstand, Dualer Ausbildung oder Meisterbrief verstehen. Nur so verstehen Politiker, was wir meinen, wenn wir sagen, dass die Tachographenpflicht ein Kostentreiber und Bürokratiemonster ist. Nur dann erreichen wir so wertvolle Erfolge wie jetzt die Ausnahmen für Handwerker vom digitalen Fahrtenschreiber im Umkreis von 100 Kilometern zum Betriebsort. Aktuell werden in Brüssel die Basel III/IV-Reformen für Banken diskutiert. Uns Handwerksbetriebe verbindet mit den Volksbanken und Sparkassen eine gewachsene und bewährte Finanzierungsstruktur. Zusätzliche Bürokratie und Haftungsdruck für Banken trifft „unsere“ kleineren und regional agierenden Banken überproportional – und dann und damit auch uns Betriebe durch Bürokratie und Kosten in der Finanzierung. Das müssen wir in Brüssel laut und deutlich platzieren, denn in Spanien oder Rumänien kennt man keine regionalen Banken. Deshalb ist Interessenvertretung so wichtig: Wir sagen, was wir Handwerker brauchen und warum. So können Rahmenbedingungen gelingen, damit wir auch morgen noch gerne in unserem Handwerk schaffen – für den Kunden.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 6.