Fürs Handwerk bewegen

Vorstandsmitglied Günter Gebauer

„Wir machen, was unser Land ausmacht“ das ist das Motto vom diesjährigen Tag des Handwerks. Und das leben unsere Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee jeden Tag. Allerdings werden die Rahmenbedingungen nicht einfacher. Besonders Bürokratie-Hürden sind für viele eine Herausforderung. In einer Umfrage des ZDH geben drei von vier Betrieben an, dass sie unter den Bürokratiebelastungen leiden. Jetzt hat die Bundesregierung ein Eckpunktepapier für ein neues Bürokratieentlastungsgesetz herausgegeben. Die Regierung hat erkannt, dass die übermäßige Bürokratie das Land lähmt. Das ist gut. Aber: Leider bleibt das Eckpunktepapier hinter unseren Erwartungen zurück. Zum Beispiel hätte die Verkürzung von Aufbewahrungspflichten und die Überprüfung von Informations- und Dokumentationspflichten schon vor Jahren kommen können. Unsere Handwerksbetriebe dürfen bei politischen Entscheidungen nicht vergessen werden. Etwa beim Industriestrompreis. Es würde zu Wettbewerbsverzerrungen führen, wenn nur große Industriebetriebe subventioniert werden. Um weiterhin „machen zu können, was unser Land ausmacht“ brauchen unsere Handwerksbetriebe Nachwuchsfachkräfte. Um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern, muss die duale handwerkliche Ausbildung aber attraktiv und modern sein. Wir können das allein nicht leisten – die „Hochschulen des Handwerks“ und die überbetriebliche Ausbildung brauchen langfristig eine solide Förderung auch von staatlicher Seite.

Günter Gebauer, Elektroinstallateurmeister aus Heiligenberg und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 18-2023.



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