Handwerksbetriebe brauchen Klarheit – viele Themen und manche Verantwortung sind auf die Betriebe abgewälzt

Zu den aktuellen Änderungen der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg erklärt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm:

„Unsere regionalen Handwerksbetriebe tragen die aktuellen Corona-Maßnahmen des Landes vielfach mit. Wir müssen alle miteinander das Infektionsgeschehen wieder in den Griff bekommen. Gleichwohl bedeuten die derzeitigen Regelungen einen erheblichen Mehraufwand und sorgen für Diskussionen in unseren Handwerksbetrieben. Viele Erfassungen und Verantwortungen sind auf die Betriebe abgewälzt. Die Umsetzung der Maßnahmen, wie etwa das Kontrollieren der Testpflicht, die Dokumentationspflicht, die Kontrolle des 2G-Nachweises bei Kunden oder des 3G-Nachweises der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz gestalten sich in der Praxis schwierig und sind nicht überall praktikabel. Das ist in Summe für viele unserer Mitgliedsbetriebe sehr herausfordernd und stellt eine zusätzliche Belastung des betrieblichen Ablaufs dar. Damit sind auch Mehrkosten oder unproduktive Zeiten verbunden, auf denen die Betriebe sitzen bleiben.

Zudem haben die Verordnungen mit diesem Hin und Her bei den kurzfristigen Änderungen große Verwirrung gestiftet – auch in unseren Betrieben. Wenn etwa nur einen Tag nach Inkrafttreten einer Verordnung bereits wieder Anpassungen vorgenommen werden, dann ist das kaum noch zu verstehen. Hier geht es auch um den Betriebsfrieden. Ein solches Vorgehen sorgt für viel Unruhe und Verunsicherung im Handwerk – bei den Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhabern wie auch bei den Beschäftigten. In den Betrieben wird dadurch zum Teil die Stimmung schwierig. Bei den Test- und Kontrollpflichten brauchen wir klare, handhabbare Regelungen, um die Betriebsabläufe nicht zu belasten und nicht zu überfordern.“