Es ist ein Piks, der für vieles steht: Mit jeder Corona-Impfung machen wir einen Schritt in Richtung Normalität, gewinnen unsere Freiheiten zurück und schützen uns und andere. Das ist wichtig. Wer sich impfen lassen möchte, soll auch die Chance dazu bekommen. Unserer Kammer ist es in den vergangenen Wochen und Monaten gelungen, Handwerkerinnen und Handwerker von der Ostalb bis zum Bodensee den vereinfachten Zugang zu Impfterminen zu ermöglichen. Was zunächst mit einem Pilotprojekt in Kooperation mit dem Landkreis Heidenheim gestartet ist, konnte inzwischen auf das komplette Kammergebiet ausgeweitet werden. Dieser Erfolg verdient großes Lob. Ob Sonderkontingente im Impfzentrum, beim Betriebsarzt oder über ein Impfmobil, das extra zu den Betrieben hinausfährt – all diese Angebote haben wir ermöglicht. Unsere Handwerkerinnen und Handwerker können ihre Arbeiten nicht einfach ins Homeoffice verlegen. Brötchen lassen sich nicht im Wohnzimmer backen, Straßen nicht im eigenen Garten bauen und Heizungen nicht per Videokonferenz reparieren. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Handwerksbetrieben Zugang zu einem Impfangebot bekommen. Noch sind die Inzidenzen niedrig, die Impfquote steigt kontinuierlich – doch gleichzeitig machen neue Mutationen des Coronavirus den Ausblick auf den Herbst ungewiss. Eben wegen dieser Ungewissheit ist das Impfen so wichtig: es gibt uns zumindest teilweise die Kontrolle zurück. Das Handwerk mit all seinen Dienstleistungen ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und stellt die Versorgung der Bevölkerung in unserer Region sicher. Fallen Mitarbeiter krankheitsbedingt aus, werden Fachkräfte nicht mehr ausgebildet oder müssen Betriebe coronabedingt schließen, so hat das auch Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft. Das dürfen wir nicht vergessen.
Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm
Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 15/16.