Impfperspektive auch für handwerkliche Meisterstudenten

„Wir gehen von einem gleichwertigen Verständnis der Ministerin aus“

Zur gestrigen Forderung einer Impf-Perspektive für Studierende von Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer im Vorfeld des Impfgipfels von Bund und Ländern erklärt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm:

„Eine derartige Forderung unterstützen wir auch aus dem Handwerk heraus, wenn die Wissenschaftsministerin damit auch die Meisterstudierenden der beruflichen Bildung anspricht. Denn nicht nur bei Akademikern gibt es Studenten, hierzu zählen auch Meisterstudenten – und zwar gleichwertig auf derselben Stufe des Qualifizierungsrahmens. Wir möchten gerne daran erinnern, dass die Landesregierung sich vorgenommen hat, die Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung voranzutreiben. Von daher wäre ein allein akademisches Verständnis einer derartigen Forderung rückwärtsgewandt und entspräche nicht dem frisch beschlossenen Koalitionsvertrag für Baden-Württemberg.

Die politische und mediale Aufmerksamkeit beim Thema Impfen liegt derzeit viel bei den Schulen und weniger bei den Studierenden und den Menschen in Aus- und Fortbildung. Dabei ist es diese junge Generation, die momentan die Grundlage dafür schafft, die Zukunft unseres Landes und unserer Wirtschaft zu gestalten und die seit Monaten beim Start in die eigene Biografie ausgebremst ist und in der Luft hängt. Junge Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger, die den Weg der beruflichen Bildung eingeschlagen haben, sind ebenso entscheidend, Wohlstand und nachhaltige Entwicklung zu sichern, wie junge Menschen in der akademischen Ausbildung an den Hochschulen. Für diejenigen in der beruflichen Bildung ist das Impfen zudem von besonderer Bedeutung, weil sie oft parallel zum Studieren auch im Betrieb Verantwortung tragen und gebraucht werden. Deshalb wird dieses Impfen auch gut sein, um in den Betrieben möglichst schnell wieder in einen leistungsfähigen Ablauf zu kommen. Wir freuen uns deshalb, wenn wir die Landespolitik mit diesem gleichwertigen Verständnis an unserer Seite wissen, und nehmen den Koalitionsvertrag beim Wort.“

Die neue Landesregierung will sich laut Koalitionsvertrag besonders für die Gleichwertigkeit und die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung einsetzen und vor allem handwerkliche und soziale Berufe aufwerten.