Krisensicher bleiben

Das Handwerk gründet auch in der Krise. Ende Juni 2020 hat es so viele Mitgliedsbetriebe wie nie zuvor in unserer Kammer gegeben. Gemessen an der Zahl der Mitgliedsbetriebe ist sie nach Stuttgart die zweitgrößte Handwerkskammer in Baden-Württemberg. Die Zahl der Betriebe in den einzelnen Landkreisen wächst stetig. Das dürfte die Verbraucher freuen, denn wir Handwerksbetriebe stellen dauerhaft die Versorgung in der Region sicher. Gerade in der Krise hat sich gezeigt, wie systemrelevant und verlässlich das Handwerk ist. Noch müssen kaum Handwerksbetriebe coronabedingt schließen. Das darf uns aber nicht nachlässig machen oder uns sicher fühlen lassen. Die nächsten Monate werden wichtig und richtungsweisend sein. Denn auch, wenn es eine leichte konjunkturelle Zuversicht für den Herbst gibt: Ende des Jahres fallen die Corona-bedingten Steuerstundungsregeln weg. Einige Betriebe haben während des Lockdowns hohe Kredite aufgenommen und sind vielleicht noch nicht wieder in der Lage, alle aufgelaufenen Forderungen zum Fälligkeitszeitpunkt zu erfüllen. Es kann also sein, dass uns Handwerker die Krise erst später trifft. Deshalb müssen wir wachsam und in Kontakt mit der Politik bleiben. Gegebenenfalls brauchen wir Handwerksbetriebe die Unterstützung erst in 2021. Nun, die beste Medizin sind Aufträge. Das sichert die Liquidität in unseren Betrieben und stabilisiert unser Land. Und für uns Handwerker bedeutet es, das zu tun, was uns Spaß macht, erfüllt, stolz, glücklich, lebendig, zufrieden, unverzichtbar…


Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 17.